• 08.09.2017 19:01

  • von Maria Reyer & David Emmett

Thema Verkleidung: Ducati-Fahrer trotz Bestzeit unschlüssig

Danilo Petrucci holt sich unter Fieber die Trainingsbestzeit in Misano - Andrea Dovizioso (3.) über Vor- und Nachteile der neuen Verkleidung

(Motorsport-Total.com) - Danilo Petrucci macht seine Landsleute in Misano stolz, denn er holt sich am Freitag trotz Fiebers die Trainingsbestzeit auf seiner Ducati. Der Italiener fährt im zweiten Training am Nachmittag eine 1:33.231 Minuten und hängt die Konkurrenz haarscharf ab. WM-Leader Andrea Dovizioso folgt mit 0,063 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Jorge Lorenzo wird Achter, hinter Wildcard-Pilot Michele Pirro auf Rang sieben. Besonders die Frage nach der richtigen Verkleidung spaltet das rote Lager.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Danilo Petrucci darf sich trotz Krankheit über die Trainingsbestzeit in Misano freuen Zoom

"Ich wollte nach dem schwierigen Rennen in Silverstone hier das Wochenende schon am Freitag gut beginnen. Mein einziges Problem derzeit: Ich bin erkältet und habe Fieber", schildert ein sichtlich angeschlagener Petrucci gegenüber 'MotoGP.com'. "Ich konnte nicht viele Stunden schlafen diese Nacht und bin nicht hundert Prozent fit. Ich bin dennoch sehr schnell, obwohl das Bike nicht perfekt ist."

Besonders die neue Verkleidung mit der futuristischen Optik lässt den Lokalhelden grübeln. "Das Gefühl ist sehr eigenartig. Wir sind mit der neuen nur in Österreich gefahren. In Silverstone haben wir die alte verwendet und das Bike hat sich leichter angefühlt beim Lenken." Nun besteht sein Hauptproblem darin, dass sich die GP17 mit der neuen Verkleidung schwerfällig anfühlt beim Richtungswechsel. Zwar spüre er grundsätzlich mehr Stabilität, dennoch sei es schwieriger, die Linie zu ändern.

"Dadurch ist das Bike in der Kurve sehr nervös - speziell im ersten Sektor. Dennoch denken wir, dass die Vorteile überwiegen. Und obwohl ich mich nicht gut fühle, muss ich all meine Kraft einsetzen, um das Bike zu bewegen." Petrucci fordert dennoch eine rasche Lösung, da er die neue Verkleidung das gesamte Wochenende über einsetzen möchte. Ebenso skeptisch zeigt sich der WM-Führende. Andrea Dovizioso konnte am Freitag insgesamt 35 Runden absolvieren, auf seiner schnellsten wurde er in 1:33.294 Minuten geblitzt.


MotoGP in Misano

"Ich denke, ich bin der beste Ducati-Fahrer auf der Standardverkleidung. Es gibt ein paar Vorteile, wenn ich diese Verkleidung verwende und wir sind damit schon einige gute Rennen gefahren", plädiert er für die Basisverkleidung ohne die Aero-Auswüchse. Der Italiener weiß jedoch auch, dass die Streckencharakteristik in Misano der neuen Variante entgegenkommt. "Wir müssen eine gute Balance finden", verlangt er.

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso bevorzugt im Misano-Training die Standard-Verkleidung Zoom

Ein perfekter Vergleich der beiden Varianten sei am Rennwochenende aufgrund des Zeitmangels nicht möglich. Beim Test vor rund einem Monat habe man im Endergebnis wenige Unterschiede erkennen können. "Beide sind sehr ähnlich. Wir schauen uns jetzt die Daten der anderen Ducati-Fahrer an, weil drei davon sehr schnell waren damit." Dennoch konnte nur Petrucci auf der neuen Verkleidung schneller fahren, Pirro und Lorenzo konnte er hinter sich lassen.

Lorenzo: Konnte mich nicht auf die Bedingungen einstellen

Mit dem Basispaket ist Dovizioso am Freitagabend zufrieden. Der Start ins Wochenende ist geglückt, dennoch kennt er einige Problemfelder: "Durch den vielen Regen liegt nicht so viel Grip auf der Strecke, außerdem war es deutlich kühler. Der Reifen braucht mehr Runden, um auf Temperatur zu kommen." Besonders Honda sei sehr konkurrenzfähig, auch Maverick Vinales hat er auf der Rechnung. "Dovis" Fazit: "Ich denke, dass wir etwas besser sind als im Vorjahr."

Teamkollege Jorge Lorenzo verlor rund drei Zehntelsekunden auf seinen Teamkollegen. Er bezeichnet den Trainingsauftakt als "wenig spektakulär, aber ganz okay". Er ist zufrieden mit seiner Rundenzeit, schließlich lag er zu Saisonbeginn auf gebrauchten Reifen nur knapp in den Top 15, merkt er an. Im Vergleich zu den Testfahrten lag er etwas weiter zurück, was der Mallorquiner auf die geänderten Bedingungen schiebt. "Die Zeiten waren grundsätzlich langsamer, aber ich hatte womöglich etwas mehr Probleme als die anderen."

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo ist am Freitag in Misano mit der neuen Ducati-Verkleidung unterwegs Zoom

"Das hängt von der Verkleidung ab", weiß er. Der dreifache Misano-Sieger war am Freitag auf der neuen Verkleidung unterwegs. Er ergänzt: "Vielleicht war unsere Abstimmung nur für guten Grip geeignet. Ich konnte mich nicht so gut auf den wenigen Grip einstellen." Grundsätzlich ist er aber zufrieden mit den Fortschritten auf der Desmosedici: "Ich verbessere mich ziemlich schnell, dennoch muss ich noch lernen, wie ich das Maximum aus dem Bike holen kann. Ich spüre, dass ich schneller sein kann." Derzeit wären alle GP17-Piloten für das Q2 qualifiziert. (Zum FP2-Ergebnis!)

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