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  • 09.09.2017 18:33

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Dovizioso "besser als erwartet" - Lorenzo im Regen stark?

WM-Leader Andrea Dovizioso zeigt sich von Startplatz zwei in Misano überrascht - Ducati-Kollege Jorge Lorenzo rechnet sich nicht nur bei Regen gute Chancen aus

(Motorsport-Total.com) - Die Ausgangsposition für einen möglichen zweiten Heimsieg könnte wahrlich schlechter sein: Zwar verpasste Ducati-Pilot Andrea Dovizioso im Qualifying zum Großen Preis von San Marino die Pole-Position knapp. Doch mit Startplatz zwei hält der Italiener, der einen seiner bisher vier Saisonsiege in Mugello feierte, für einen weiteren Erfolg vor heimischen Fans alle Trümpfe in der Hand. Zumal seine Rennpace am Samstag überzeugte.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso schnitt im Qualifying besser ab, als er selbst erwartete Zoom

Dass er die Startaufstellung in Misano nicht anführen wird, sieht Dovizioso daher gelassen. "Es ist immer schön, eine Pole einzufahren, aber das ist nicht mein oberstes Ziel. Ich bin vom zweiten Platz überrascht. Denn vor dem Qualifying fühlte ich mich nicht so gut. Aber als ich mit einem frischen, weichen Reifen startete, kam das Gefühl zurück", sagt der 31-Jährige. "Unser Ziel war es, in den ersten beiden Startreihen zu landen. Es wurde sogar besser und das freut uns natürlich."

Am Ende fehlte dem WM-Leader nur 0,162 Sekunden auf die Bestzeit von Maverick Vinales (Yamaha). Mit Marc Marquez (Honda) im Rücken steht Dovizioso am Sonntag zwischen seinen ärgsten Konkurrenten um den Titel. "Die anderen haben eine sehr gute Pace für das Rennen", weiß der Italiener, "aber wir sind da und können mit ihnen kämpfen. Morgen werden die Bedingungen wahrscheinlich anders sein als heute. Aber darauf müssen sich alle einstellen."

Andrea Dovizioso: "Echte Pace schwer zu beurteilen"

Es soll kühler werden und möglicherweise regnen. Das könnte das bisherige Kräfteverhältnis noch einmal durcheinander bringen. Doch auch unabhängig davon fällt Dovizioso eine Prognose schwer: "Unsere Herangehensweise an ein Wochenende ist eine andere. Marc ist in jedem Training schnell, Maverick manchmal auch, manchmal nicht. Ich versuche, Schritt für Schritt ein Gefühl aufzubauen. Deshalb ist schwierig, die echte Pace von jedem zu beurteilen."

Letztlich werde es darauf ankommen, wer sich mit den herrschenden Verhältnissen am besten anfreunden kann. Doviziosos Teamkollege Jorge Lorenzo sieht sich auch im Falle eines Regenrennens gut gerüstet. Er versichert: "Das Motorrad funktioniert im Regen sehr gut, egal ob bei viel oder wenig Wasser auf der Strecke. Es kommt natürlich immer darauf an, wie sich der Asphalt verhält. Aber unsere Basis ist gut im Regen."


MotoGP in Misano

Das Qualifying schloss der Spanier mit 0,353 Sekunden Rückstand auf Platz fünf ab. "In jedem Training kamen wir näher heran und konnten die Lücken reduzieren. Insbesondere im vierten Freien Training versuchten wir ein Set-up, mit dem ich mich viel wohler fühlte und eine halbe Sekunde schneller fahren konnte. Das gab mir für das Qualifying noch mehr Selbstvertrauen", resümiert Lorenzo seinen Samstag in Misano, wo er mit Yamaha große Erfolge feierte.

Jorge Lorenzo traut sich auch im Regen viel zu

Auch auf der Desmosedici rechnet sich der 30-Jährige im Rennen gute Chancen aus. Seine besten Rundenzeiten sei er mit dem Medium-Hinterreifen gefahren. "Das ist ein gutes Zeichen für den Fall, dass das Rennen trocken bleiben sollte. Wenn mir ein guter Start gelingt und ich nicht so viel verliere wie in Silverstone, denke ich, dass ich mit der Spitzengruppe bis zum Schluss mithalten kann, auch wenn das sicher nicht einfach wird."

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo glaubt, in Misano mit den Topfahrern kämpfen zu können Zoom

Im Gegensatz zu Dovizioso setzt Lorenzo auch in Misano auf die Aero-Verkleidung. Zwar schließt er nicht aus, künftig zur Standard-Variante zurückzukehren, "aber mit Sicherheit nicht morgen", so der Spanier. "Dovi spürt den Vorteil der neuen Verkleidung für seinen Fahrstil nicht so sehr. Ich profitiere davon am meisten. In Aragon ist die Standard-Verkleidung vielleicht auch für mich wieder eine Überlegung wert."

Dovizioso erklärt indes: "Auf dieser Strecke können wir mit beiden Verkleidungen schnell sein. Ich selbst denke, dass ich das Potenzial der Standard-Verkleidung hier voll ausnutzen kann. Deshalb haben wir nur damit gearbeitet. Ich bin auch einer Ducati mit der anderen Verkleidung gefolgt. An manchen Stellen ist sie schneller, aber an anderen bin ich schneller. Für mich war es die richtige Entscheidung. Das beweist auch das Ergebnis."