Pit Beirer bestätigt: KTM fährt 2017 auch in der Moto2
Motorsportchef Pit Beirer bestätigt, dass KTM ab 2017 auch in die Moto2 einsteigen wird - Damit wird die Lücke vom Rookies-Cup bis in die MotoGP geschlossen
(Motorsport-Total.com) - Anfang Februar überraschte KTM die Motorrad-Gemeinde mit der Ankündigung, dass neben dem MotoGP-Prototypen auch ein Moto2-Motorrad entwickelt wird. Ab 2017 geht die österreichische Marke in der Königsklasse an den Start. In dieser Woche testet KTM in Spielberg zum ersten Mal gemeinsam mit den anderen MotoGP-Herstellern. Um das Moto2-Projekt wurde es in den vergangenen Monaten allerdings ruhig.
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KTM und WP bauen das Moto2-Motorrad, ab 2017 werden Rennen gefahren Zoom
Doch nun bestätigt KTM-Motorsportchef Pit Beirer bei 'ServusTV' die Pläne für die mittlere Klasse: "Wir haben uns entschlossen, auch mit Hochdruck ein Moto2-Projekt voranzutreiben. Wir werden im nächsten Jahr auch schon Rennen in der Moto2-Klasse fahren." Weitere Details, wie viele Motorräder 2017 in der mittleren Klasse fahren werden, verriet Beirer nicht. Der Fahrermarkt in der mittleren Klasse kommt erst im Sommer in Bewegung.
Laut 'GPOne.com' wird Moto3-Titelfavorit Brad Binder in die Moto2-Klasse aufsteigen und im Team von Aki Ajo den Platz von Johann Zarco übernehmen. Der Rennstall wird aber von Kalex auf die neue Moto2-KTM wechseln. Mit dem Moto2-Projekt will KTM die Lücke zwischen der Moto3 und der MotoGP schließen. Für Nachwuchsfahrer gibt es in Zukunft einen direkten Weg vom Red Bull Rookies-Cup bis hinauf in die MotoGP.
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Motorsportchef Pit Beirer sieht das Moto2-Projekt als logischen Schritt Zoom
Deswegen macht die Moto2 für KTM langfristig Sinn, wie Beirer erläutert: "Das hat einen relativ einfachen Hintergrund. Wir bilden gemeinsam mit Red Bull im Rookies-Cup fantastische Fahrer aus. Wir produzieren für das ganze Fahrerlager 30 neue Fahrer. Wenn es dann in die Moto3 geht, haben wir schon ein Nadelöhr, wenn man für die Besten einen Platz suchen muss. Das versuchen wir immer gemeinsam zu lösen, aber es ist echt schwierig."
Schwierig wird es für KTM auch, wenn erfolgreiche Fahrer die Karriereleiter emporklettern wollen. "Wenn man mit den Jungs dann eng zusammenarbeitet und sie richtig gut werden, dann verliert man den Kontakt mit ihnen, weil sie in der Moto2 für andere Teams fahren müssen", spricht Beirer das Dilemma an. "Für die MotoGP einen Schritt danach brauchen wir diese Fahrer wieder. Deshalb ist es logisch, dass wir diese Lücke schließen."
Mit Bradley Smith und Pol Espargaro hat KTM für den MotoGP-Einstieg 2017 die besten Fahrer auf Kundenbikes der vergangenen beiden Jahre verpflichtet. Langfristig gesehen will man eigene Talente bis in die Königsklasse fördern. "Wir haben jeden Tag den Traum, dass wir eines Tages einen Rookies-Cup-Fahrer in unserem MotoGP-Team sehen und wir irgendwann einmal ganz vorne mitmischen", sagt Beirer über die langfristigen Ziele. Mit Johann Zarco wird im nächsten Jahr zum ersten Mal ein ehemaliger Rookies-Cup-Champion in der MotoGP fahren. Der Franzose wird aber auf einer Tech-3-Yamaha sitzen.