Iannone über Ducatis MotoGP-Erfolge: "Harte Arbeit zahlt sich immer aus"

MotoGP-Laufsieger Andrea Iannone freut sich, dass Ducatis Bemühungen Früchte tragen - Seine Verbindung zu den Ducati-Managern riss nie ab

(Motorsport-Total.com) - In den beiden zurückliegenden Jahren feierte Ducati Titel in der MotoGP und Superbike-WM. Vor gut zehn Jahren bot sich noch ein ganz anderes Bild. Das MotoGP-Projekt war am Tiefpunkt angelangt und Luigi Dall'Igna stand vor einer großen Herausforderung, die er schlussendlich meisterte. Andrea Iannone war damals ein Teil von Ducatis MotoGP-Projekt. Mittlerweile sitzt der Italiener wieder auf einer Ducati. Wir haben uns mit Iannone über Ducatis Entwicklung unterhalten.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone fuhr 2015 und 2016 für das Ducati-Werksteam in der MotoGP Zoom

In der MotoGP-Saison 2013 gab Iannone sein Debüt in der Königsklasse und ging bei Pramac als Teamkollege von Ben Spies an den Start. Die Ducati Desmosedici lag damals weit hinter der japanischen Konkurrenz zurück, doch ab 2014 ging es bergauf. Iannone wechselte 2015 ins Ducati-Werksteam und war 2016 der erste Ducati-Pilot seit Casey Stoner 2010, der einen Grand Prix gewinnen konnte.

MotoGP-Laufsiege sind mittlerweile nichts Besonderes mehr für den Hersteller aus Borgo Panigale, der im Vorjahr souverän die Herstellerwertung gewann. Iannone freut sich, dass Ducati endlich an der Spitze angekommen ist.

"Es ist das Resultat von langer und harter Arbeit. Harte Arbeit zahlt sich immer aus", erklärt Iannone gegenüber Motorsport-Total.com. "Ducati engagierte sich ab 2013 sehr stark und versuchte, alle Bereiche zu verbessern. Die jetzigen Erfolge sind das Ergebnis davon. Ich freue mich sehr für Ducati."

Andrea Iannone pflegte eine gute Verbindung zu den Ducati-Managern

Der Kontakt zu Luigi "Gigi" Dall'Igna und den anderen Schlüsselfiguren riss nie ab. Auch nach dem Wechsel zu Suzuki in der MotoGP-Saison 2017 pflegte Iannone einen guten Draht zu den Ducati-Managern.

"Die Beziehung zu Ducati ist gut. Ich habe nie damit aufgehört, Ducati für die gemeinsamen Jahre dankbar zu sein. Wir haben uns damals einer großen Herausforderung gestellt und zusammen den ersten Sieg nach einer langen Zeit sichergestellt. Ich werde das nicht vergessen und erinnere mich gern an die schönen Momente", erklärt Iannone.

Andrea Dovizioso, Andrea Iannone, Luigi Dall'Igna

Luigi Dall'Igna (mitte) mit Andrea Iannone und Andrea Dovizioso Zoom

"Ich kann mich aber auch noch an die schwierigen Momente erinnern. Mein Draht zu Paolo (Ciabatti), Gigi und Claudio (Domenicali) ist gut", berichtet der mittlerweile 34-jährige Italiener, der seit diesem Jahr eine Ducati Panigale V4R in der Superbike-WM pilotiert und somit wieder ein Teil der Ducati-Familie ist.


Fotos: WSBK 2024: Barcelona (Spanien)


Bessere Rennen in der MotoGP oder Superbike-WM?

Inwieweit unterscheidet sich die Panigale von der Desmosedici? "Ich fuhr viele Jahre lang nicht mit einer Desmosedici", bemerkt Iannone. "Natürlich hat die Desmosedici mehr Leistung und ist schneller. Es gibt viele Unterschiede. Auch die Bremsen sind anders. Die Carbon-Bremsen arbeiten anders. Doch die Panigale ist wie ein kleines GP-Bike."

Im Vergleich zu Iannones Zeit in der MotoGP hat sich viel getan. Im Bereich der Aerodynamik wurden große Fortschritte erzielt. Iannone bestätigt, dass die MotoGP-Bikes ohne die Aero-Verkleidungen deutlich weniger Leistung in Vortrieb umsetzen würden.

Andrea Iannone

Andrea Iannone lieferte sich in der WSBK schon einige tolle Duelle Zoom

"Wenn man den Abtrieb reduziert, dann muss man auch die Leistung reduzieren. Denn ohne die Hilfe der Aerodynamik kann man nicht so viel Leistung nutzen. Jetzt kann man vermutlich bereits im zweiten Gang die volle Leistung abrufen. Doch ohne den aerodynamischen Abtrieb könnte man vermutlich erst ab dem dritten Gang die volle Leistung nutzen", grübelt er.

Während die MotoGP-Rennen zuletzt etwas an Spannung eingebüßt haben, begeisterte die Superbike-WM mit tollem Rennsport. Sind die WSBK-Rennen besser? "Das müssen die Fans entscheiden (lacht; Anm. d. Red.). Mir macht es Spaß. Ich genieße die Rennen", kommentiert Iannone diplomatisch.

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