Moto3-Rennen in Assen 2023: Masia gewinnt Thriller, Holgado stürzt

Jaume Masia besiegt Ayumu Sasaki in der Zielschikane - Deniz Öncü Dritter - Daniel Holgado stürzt schon in Runde 1 und verliert Großteil seines WM-Vorsprungs

(Motorsport-Total.com) - In einem bis zur letzten Schikane spannenden Moto3-Rennen hat sich Jaume Masia durchgesetzt und die legendäre Dutch TT in Assen gewonnen. Der Spanier sorgte für den zweiten Honda-Sieg in der Saison 2023. Für Masia war es der erste Triumph in diesem Jahr und sein siebter insgesamt.

Titel-Bild zur News: Jaume Masia

Erster Sieg für Jaume Masia seit Le Mans vor einem Jahr Zoom

Das entscheidende Manöver spielte sich in der letzten Runde in der "Timmer"-Schikane ab. Masia bremste sich an Ayumu Sasaki (Husqvarna) vorbei und gewann den Sprint zum Zielstrich. Deniz Öncü (KTM) wurde Dritter (zum Ergebnis).

"Unglaublich", jubelt Masia über seinen ersten Sieg seit einem Jahr (damals Le Mans). "Dieses Gefühl habe ich so vermisst! Der Sieg ist in erster Linie für mein Team. Wir legen uns wirklich voll ins Zeug und nehmen es mit allen auf."

Beim Start zum Rennen über 20 Runden kamen alle Fahrer gut durch die ersten Kurven. David Munoz (KTM) übernahm von der Poleposition die Führung, aber in Kurve 7 machte er einen Fehler und Joel Kelso (CFMoto) setzte sich an die Spitze.

WM-Leader Daniel Holgado (KTM) musste nach einem verkorksten Qualifying von ganz hinten starten. In der ersten Runde war sein Rennen praktisch vorbei. Holgado stürzte in Kurve 10 ins Kiesbett. Es war der erste große Fehler des Spaniers in dieser Saison.

Holgado fuhr am Ende des Feldes mit großem Rückstand weiter. Es entwickelte sich ein typisches Moto3-Rennen mit einer großen Spitzengruppe und unzähligen Überholmanövern. Die Platzierungen änderten sich laufend, fast in allen Kurven attackierten sich die Fahrer gegenseitig.

Absetzen konnte sich im schnellen letzten Sektor niemand. Nach neun Runden waren die beiden Angeluss-KTM-Teamkollegen Stefano Nepa und Ivan Ortola an der Spitze des Feldes. Es folgten Öncü, Munoz, Sasaki sowie die beiden Routiniers Romano Fenati (Honda) und Masia.

Neben Sasaki war auch sein IntactGP-Teamkollege Collin Veijer, ein Lokalmatador, in der Spitzengruppe dabei. Und PrüstelGP mischte mit Kelso mit. Dessen Teamkollege Xavier Artigas war in der zweiten Gruppe unterwegs.

Viele wilde Überholmanöver

Fünf Runden vor Rennende übernahm erstmals Fenati die Führung. Es wurde wild gefahren. In "Ramshoek" wurde es einmal eng. Masia überholte Fenati. Der Italiener wurde anschließend in dieser schnellen Linkskurve zwischen Nepa und Munoz eingeklemmt.

Es kam zur Berührung und zur Kettenreaktion. Fenati und Munoz wurden in die asphaltierte Auslaufzone gedrückt, aber beide konnten mit lediglich wenigen Metern Verlust weiterfahren. Alle Fahrer kämpften mit harten Bandagen.

Zu Beginn der vorletzten Runde führte Masia das Feld mit einer knappen halben Sekunde Vorsprung an. Aber Öncü fuhr die Lücke rasch wieder zu. Masia begann die letzte Runde vor Ortola, Öncü und Sasaki. Aber Ortola machte in Kurve 1 einen Fehler und fiel zurück.

Großes Finale in der letzten Runde

Sasaki schnappte sich in "Strubben" Platz zwei von Öncü. Der Japaner holte Masia rasch ein und auch Fenati war dran. Sasaki fuhr in "Ramshoek" im Windschatten an Masia vorbei, aber der Spanier bremste sich in der "Timmer"-Schikane innen vorbei. Das war die Entscheidung!

Sasaki verpasste wie auf dem Sachsenring hauchdünn den Sieg. Diesmal fehlten dem Japaner 0,081 Sekunden auf Masia. "Ich hatte an diesem Wochenende ein paar mehr Probleme als in Deutschland", seufzt Sasaki. "Ich wusste, dass es im Rennen ein große Gruppe sein würde."

"Weil es heute wärmer war, war es unmöglich, schneller zu fahren. Es war ein typisches Moto3-Rennen mit engen Kämpfen. Ich habe es gut hingekriegt. In der letzten Kurve ist zwar Masia wieder an mir vorbeigekommen, aber dieser zweite Platz ist jetzt mein vierter Podestplatz hintereinander."

Öncü raste als Dritter auf das Podest. "Dieses Wochenende war ziemlich hart für mich und das Team", atmet der Türke durch. "Dass am Ende trotzdem ein Podestplatz herausgekommen ist, freut mich natürlich."

"Es ist natürlich wichtig, den Rückstand in der WM-Wertung zu verkürzen. Da kommt mir ein Podium immer sehr gelegen." Ab Platz vier folgten Ortola, Munoz, Jose Antonio Rueda (KTM), Veijer, Fenati, Kelso und Nepa.

Die weiteren WM-Punkteränge ab Platz elf gingen an Kaito Toba (Honda), Diogo Moreira (KTM), David Alonso (GasGas), Artigas und Ryusei Yamanaka (GasGas). Mit über einer Minute Rückstand kam Holgado als 25. und Letzter ins Ziel.

Mit diesem Ergebnis hat Holgado einen Großteil seines WM-Vorsprungs verloren. Masia liegt als Zweiter nur noch 16 Punkte zurück. Sasaki ist bis auf 26 Zähler herangekommen (zur WM-Wertung).

Die Motorrad-Weltmeisterschaft biegt nun in die Sommerpause ab. Der nächste Grand Prix findet am 6. August in Silverstone (Großbritannien) statt (zum Kalender).

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