BMW: Knapp geschlagen, aber dank der Belgier hoch zufrieden
Marc VDS erreicht Podestplatz bei den 24 Stunden auf der Nürburgring-Nordschleife - Insgesamt drei Z4 GTE unter den Top 10, aber Schubert im Pech
(Motorsport-Total.com) - Starker Auftritt in der "Grünen Hölle": Das BMW-Team Marc VDS hat beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring den zweiten Platz belegt. Der Z4 GT3 mit der Startnummer 25 überquerte bei der 43. Auflage des Langstreckenklassikers nach 156 Runden mit einem Rückstand von 40,729 Sekunden auf die Sieger die Linie. Es war der knappste Zieleinlauf in der Geschichte des Rennens seit 1970. Maxime Martin, Lucas Luhr, Markus Palttala und Richard Westbrook hatten sich im Verlauf der 24 Stunden am Steuer abgewechselt und den 20. Gesamtsieg für BMW nur knapp verfehlt.
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Marc VDS unterstrich auch 2015, dass das Team auf der Nordschleife eine Macht ist Zoom
Marc VDS wiederholte sein Ergebnis von 2012, als es mit dem Z4 GT3 ebenfalls auf Rang zwei fuhr. Auch damals war Martin ein Teil der erfolgreichen Fahrerbesetzung. Das zweite Auto der Belgier erreichte vor insgesamt 200.000 Zuschauern ein exzellentes Ergebnis: Dirk Adorf, Augusto Farfus, Nick Catsburg und Jörg Müller kamen in der Startnummer 26 zum Einsatz und verpassten als Vierte einen Podestplatz nur knapp. In der 120. Runde gelang Catsburg mit einer Zeit von 8:18.690 Minuten der schnellste Umlauf des gesamten Rennens.
Auf der sechsten Position komplettierte der BMW Z4 GT3 von Walkenhorst Motorsport, gefahren von Felipe Laser, Michela Cerruti, USCC-Pilot John Edwards und Daniel Keilwitz, das starke Gesamtergebnis. Das Schwesterauto mit der Nummer 18 sah auf dem 15. Platz die Zielflagge. Pech hatte hingegen das Team Schubert: Sowohl der BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 19 als auch das Auto mit der Nummer 20 schieden nach Unfällen vorzeitig aus.
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Maxime Martin, Lucas Luhr, Richard Westbrook und Markus Palttala jubelten Zoom
"In den vergangenen 24 Stunden haben wir praktisch alles gesehen, was die Faszination dieses Langstreckenklassikers ausmacht", sagt BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. "In einem spannenden Rennen haben wir am Schluss einen hervorragenden zweiten Platz belegt und den Sieg denkbar knapp verpasst. Das ist eine fantastische Platzierung für den BMW Z4 GT3 bei seinem letzten werksunterstützten Einsatz - auch angesichts der harten Konkurrenz. Auch wenn es nicht ganz zu unserem 20. Gesamtsieg reichte, hat die Kombination aus einem fehlerfreien Job von Team, Fahrern und einem standfesten, ausgereiften Fahrzeug das Rennen bis zum Ende äußerst spannend gehalten."
Marquardt weiter: "Besonders zu erwähnen ist unser perfekt miteinander harmonierendes Fahrer-Quartett: Lucas Luhr, Maxime Martin, Richard Westbrook und Markus Palttala haben sich auch bei teils äußerst schwierigen Bedingungen zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen lassen, waren schnell, wenn sie es sein mussten, haben sich zurückgenommen, wenn erforderlich - und haben einen sehr guten Job erledigt. Auch das zweite Fahrzeug von Marc VDS hat ein sehr gutes Rennen gezeigt, fiel zwischenzeitlich aufgrund von Problemen bei Boxenstopps etwas zurück, konnte aber dennoch eine gute Platzierung erreichen."
"Bei aller Freude über das tolle Gesamtergebnis tut es mir heute besonders Leid für das Team Schubert. Das Team hat ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet - aber man konnte sehen, wie schnell es hier in der Eifel gehen kann. Zwei Mal plötzlich einsetzender Regen, zwei Schreckmomente für Claudia und Dirk - und schon ist man jeglicher Chancen um den Gesamtsieg beraubt. Ebenfalls ein großartiges Rennen zeigte das Team Walkenhorst: Auch sie absolvierten mit der Startnummer 17 ein fehlerfreies Rennen und konnten einen großartigen sechsten Rang belegen", freut sich Marquardt.
Er würdigt die "Grüne Hölle" und ihre Anhänger für die Atmosphäre: "Besonders hervorheben möchte ich noch die außerordentliche Kulisse: Die tolle Fangemeinde hat hier für eine wahre Volksfeststimmung gesorgt. Auch wenn ich schon seit einigen Jahren hierhin komme, habe ich das in diesem Jahr ganz besonders wahrgenommen. Und das trotz der im Vorfeld traurigen Geschehnisse. Aber wir haben gesehen, dass die ergriffenen Maßnahmen wirksam waren, auch durch die Disziplin der Teilnehmer. Wir möchten unsere Podiumsplatzierung an dieser Stelle dem vor einigen Wochen verstorbenen Zuschauer widmen." Gemeint ist der Fan, der vor einigen Wochen im Rahmen der VLN beim Unfall des Nissan von Jann Mardenborough ums Leben kam.
Bas Leinders (Teamchef Marc VDS): "Es ist fantastisch, mit beiden Autos ins Ziel zu kommen - und dann noch auf den Plätzen zwei und vier. Es steckt unheimlich viel Arbeit dahinter, die Autos 24 Stunden lang im Rennen zu halten. Wir sind sehr glücklich darüber, dass uns das gelungen ist. Meine Mannschaft hat einen großartigen Job gemacht. Danke an alle im Team. Auf der anderen Seite sind wir natürlich an die Nordschleife gekommen, um zu gewinnen. Das war unser Ziel. Es war ein toller Fight, leider haben wir ihn verloren."
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Auch das Team Walkenhorst war mit seinem Ergebnis sehr zufrieden Zoom
Lucas Luhr (Marc VDS, Startnummer 25): "Obwohl wir in den ersten Stunden einige Minuten verloren haben, war mir immer klar, dass wir noch um die Spitze mitkämpfen können, wenn wir ohne Zwischenfälle durch die Nacht kommen. Das hat geklappt. Für den Sieg hat es leider nicht gereicht. Insgesamt hatte ich mit dem Team und meinen Fahrerkollegen während der gesamten Woche am Nürburgring extrem viel Spaß. Aber natürlich waren wir hierher gekommen, um zu gewinnen."
Maxime Martin (Marc VDS, Startnummer 25): "Es war wirklich ein enges Rennen. Der siegreiche Audi hat ein tolles Rennen gezeigt - und dasselbe gilt auch für uns. Wir waren nah dran am Sieg, aber es sollte nicht sein. So ist es im Rennsport manchmal. Wir werden zurückkommen und einen neuen Anlauf nehmen."
Markus Palttala (Marc VDS, Startnummer 25): "Ich bin stolz auf die Jungs vom Team. Das Auto hat super funktioniert, die Fahrer waren alle konstant schnell, wir haben einen sehr guten Job gemacht. Leider hat es nicht ganz für den Sieg gereicht. Obwohl wir natürlich gewinnen wollten, ist der zweite Platz eine sehr gute Leistung. Für mich persönlich ist es sogar der erste Podiumsplatz bei diesem Rennen."
Richard Westbrook (Marc VDS, Startnummer 25): "Das war ein fantastisches Rennen mit großartigen Zweikämpfen. Natürlich kann man Gründe dafür finden, warum wir den Sieg knapp verpasst haben. Aber insgesamt sollten wir auf den zweiten Platz, den wir hier erreicht haben, stolz sein. Für mich war es ein großartiges Erlebnis, hier mit BMW, diesem großartigen Team und fantastischen Teamkollegen anzutreten."
Augusto Farfus (Marc VDS, Startnummer 26): "Ich bin enttäuscht, denn wir hatten ein Fahrzeug, mit dem wir hätten gewinnen können. Wir standen auf der Pole-Position und sind die schnellste Rennrunde gefahren. Leider haben wir bei beiden Fahrzeugen kleine Fehler gemacht, die uns letztlich den Sieg gekostet haben. Daran sieht man, dass das Level bei diesem Rennen so hoch ist, dass man sich nicht den kleinsten Ausrutscher leisten darf."
Dirk Adorf (Marc VDS, Startnummer 26): "Gratulation an Audi zum Sieg, aber vor allem auch ein großes Kompliment an unser Team. Wir haben alles richtig gemacht, was man in einem 24-Stunden-Rennen richtig machen muss. Dazu waren wir sehr schnell unterwegs. Leider hat uns das Pech beim Boxenstopp in der Nacht zu viel Zeit gekostet. Die Plätze zwei und vier für das Team sind klasse, aber trotzdem ist es schade, dass es zum Abschied des BMW Z4 GT3 nicht ganz zum Sieg gereicht hat."
Jörg Müller (Marc VDS, Startnummer 26): "Wir waren konkurrenzfähig. Das ist sicher die positive Erkenntnis, die wir aus diesem Rennen mitnehmen können. Aber wir haben uns leider einen Fehler geleistet, den wir uns bei dieser starken Konkurrenz nicht hätten leisten dürfen. Trotzdem ein großes Kompliment ans Team. Ich bin im letzten Stint eines 24-Stunden-Rennens noch nie ein Auto gefahren, das sich am Ende noch genauso angefühlt hat wie im ersten Stint. Der BMW Z4 GT3 war wirklich perfekt vorbereitet."
Nick Catsburg (Marc VDS, Startnummer 26): "Ich denke, wir haben alle einen perfekten Job gemacht und uns in diesem Rennen nichts vorzuwerfen. Wir hatten den Speed, um auf das Podium zu fahren, aber leider hat es aufgrund unseres Zeitverlusts in der Nacht nicht ganz gereicht. Trotzdem bin ich sehr stolz auf unsere Leistung."
John Edwards (Walkenhorst): "Das waren sehr lange 24 Stunden - mit Sicherheit das anstrengendste Langstreckenrennen, das ich je bestritten habe. Der Nürburgring ist eben eine ganz besondere Herausforderung. Wenn man sich ansieht, welche Teams vor uns ins Ziel gekommen sind, dann ist Platz sechs ein hervorragendes Ergebnis für ein Privatteam wie Walkenhorst Motorsport. Ich freue mich sehr für die Jungs."