Langstrecken-WM: Kraihamer fährt für OAK

Nächster Karriereschritt für Dominik Kraihamer: Der Österreicher wird für OAK in der Langstrecken-Weltmeisterschaft und in Le Mans fahren

(Motorsport-Total.com) - Dominik Kraihamer wird 2012 an der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) teilnehmen. Der 22-Jährige, der als einer der kommenden Stars der Langstrecken-Szene gilt, unterschrieb einen Vertrag bei OAK-Racing. Für das französische Team wird der Österreicher sämtliche Läufe der WEC, darunter auch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, in einem LMP1-Prototypen bestreiten. Die WM-Saison beginnt Mitte März mit den 12 Stunden von Sebring.

Titel-Bild zur News: Dominik Kraihamer

Dominik Kraihamer steigt mit OAK in die Langstrecken-WM ein

"Ich freue mich sehr darüber, dass wir vor zwei Tagen den Vertrag unterzeichnet haben. Damit habe ich ein ultimatives Ziel erreicht, nämlich in der LMP1 zu fahren, und dazu noch in der Weltmeisterschaft", sagt Kraihamer auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com.' Die bisherige Karriere des 22-Jährigen verlief im Schnelldurchgang. Innerhalb von drei Jahren schaffte der den Aufstieg von der GT3-Klasse über die Formula-Le-Mans in die LMP2-Kategorie. Für das Team des ehemaligen belgischen Formel-1-Piloten Thierry Boutsen fuhr er in der Le-Mans-Series einen Oreca und belegte Rang fünf der Gesamtwertung.

Beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans sorgte der junge Österreicher dann im Oreca-Nissan für Aufsehen. Zusammen mit seinen Teamkollegen Alexandre Premat und David Hallyday lag Kraihamer zwischenzeitlich auf dem zehnten Gesamtrang, erst ein Unfall von Hallyday beendete das Rennen. Der Salzburger überzeugte bei seinem ersten Le-Mans-Auftritt nicht nur durch eine konstante und fehlerfreie Fahrt, sondern auch durch die schnellste Rundenzeit der LMP2-Klasse.

Test in Sebring gab den Ausschlag

"Da wurde ich dann ins kalte Wasser geworfen." Dominik Kraihamer

Nicht zuletzt aufgrund dieser Leistung geriet Kraihamer in den Fokus seines neuen Teams. "OAK hat mich nach Saisonende kontaktiert, Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt und mich zu einem Test in Sebring eingeladen", beschreibt der Österreicher das Zustandekommen des Kontakts. "Da wurde ich dann ins kalte Wasser geworfen, denn ich fuhr zum ersten Mal einen LMP1 und kannte auch die Strecke noch nicht. Aber es hat ganz gut geklappt, und so sind wir dann zusammengekommen."

Dabei hatte sich der 22-Jährige noch im Herbst gegen einen Aufstieg in die LMP1 ausgesprochen: "Normalerweise bin ich gegen solch schnelle Sprünge. Es ist gerade einmal vier Jahre her, dass ich aus dem Kart ausgestiegen bin. Vor zwei Jahren hatte ich schon Bedenken beim Wechsel von der Formula-Le-Mans in die LMP2", erklärt Kraihamer. "Aber der Test hat mir gezeigt, dass ich auch im LMP1 gut zurechtkomme, daher habe ich diese Chance genutzt."

OAK bot das beste Gesamtpaket

"Hugues de Chaunac hat mir gesagt, dass er sich genauso entschieden hätte." Dominik Kraihamer

Seine bisherigen Arbeitgeber haben ihm beim Wechsel keine Steine in den Weg gelegt, auch wenn sie das Talent nur ungern ziehen ließen. "Meine bisherigen Teams Oreca und Boutsen-Energy waren zwar nicht so erfreut über meinen Wechsel, waren aber von Anfang an über die Verhandlungen informierte. Hugues de Chaunac (Oreca-Teamchef, Anm. d. Red.) hat mir am Telefon gesagt, dass er sich an meiner Stelle genauso entschieden hätte", berichtet der Salzburger.

"OAK hat als Gesamtpaket die besten Aussichten geboten." Der Vertrag beim französischen Team, welches in der LMP1 auch weiterhin unter diesem Namen antritt, gilt für das jahr 2012. "Als junger Fahrer bevorzuge ich Einjahres-Verträge. Dann ist man flexibler und kann von Jahr zu Jahr entscheiden, welchen Schritt man als Nächstes macht. Aber grundsätzlich können sich OAK als auch ich eine längerfristige Zusammenarbeit vorstellen", so Kraihamer.