"Schmutziger Typ!": Buemi wütet heftig durch die Boxengasse

(Motorsport-Total.com) - "Merde!" brüllte Sebastien Buemi nach der Zieldurchfahrt in seinen Funk. Auch wer des Französischen nicht mächtig ist, kann erahnen, dass es sich nicht gerade um das allerfreundlichste Wort handelt. Der Renault-e.dams-Pilot war nach seinem vierten Platz und dem Verlust der Gesamtführung beim ersten Formel-E-Rennen in Montreal stinksauer und machte seinem Unmut in der Boxengasse Luft.

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Bei Sebastien Buemi lagen nach dem Rennen die Nerven blank Zoom

Dafür legte er sich gefühlt mit dem halben Feld an und beschimpfte seine Kollegen teilweise drastisch. Buemi war absolut in Rage! Zunächst traf er auf Stephane Sarrazin (Techeetah), der ihm mit einem harten Manöver in der Schlussrunde Rang drei verwehrte. Doch den Franzosen, über den er sich schon am Funk aufregte, ließ er regelrecht stehen und stapfte wütend von seinem Auto in Richtung Boxengasse.

Dort griff er sich zunächst Andretti-Pilot Antonio Felix da Costa. Er warf dem Portugiesen vor, ihn am Start in Kurve 2 getroffen und seine Lenkung kaputt gemacht zu haben. "Du bist einfach reingestochen wie ein Verrückter", poltert er. Zwar beteuert der Andretti-Fahrer seine Unschuld und meint, es sei sein Teamkollege Robin Frijns gewesen, doch Buemi legt sich fest: "Ich bin sicher, du warst es!"

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Stephane Sarrazin bekam als erstes Buemis Zorn zu spüren Zoom

Kurz darauf ging der Schweizer zu Felix da Costas Teamkollege Frijns und stellte diesen ebenfalls zur Rede - diesmal hatte er sich den Richtigen geschnappt. Den heftigen Wortwechsel mit dem Niederländer geben wir in direktem Wortlaut wieder:

Sebastien Buemi: "Warum stichst du so rein, man? Du hast meine Lenkung kaputtgemacht. Wer ist innen rein: Du oder er? Ich bin mir sicher, dass er es war."
Robin Frijns: "Ich war das."
Buemi: "Du bist auf die Innenseite und hast mich berührt und meine Lenkung kaputtgemacht. Du stichst einfach rein ..."
Frijns: "Was soll ich machen? Dich von hinten treffen?"
Buemi: "Nein!"
Frijns: "Ich bin auf die Bremse gegangen und habe die Räder blockiert."
Buemi: "Riskiere einfach nicht dein Leben in Kurve 2."
Frijns: "Okay, das nächste Mal fahre ich dir hinten rein und mache deinen Heckflügel kaputt. Und dann? Ich musste eine Entscheidung treffen."
Buemi: "Check einfach deinen Abstand."
Frijns: "Rechts oder in deinen Heckflügel. Du hast die Wahl."
Buemi: "Achte auf deinen Abstand. Warum musst du in Leute fahren?"
Frijns: "Ich fahre nicht in Leute."
Buemi: "Du hast mich getroffen, man."
Frijns: "Nein, ich habe niemanden getroffen. Ich musste eine Entscheidung treffen: Dich treffen oder reinstechen. Es ist deine Wahl."
Buemi: "Du hast mich mit deinem Manöver getroffen."
Frijns: "Das nächste Mal mache ich deinen Heckflügel kaputt."
Buemi: "Dann mach das, man. Denkst du, dass du besser als alle anderen bist, oder was?"

Dann zog der Schweizer von dannen, um sich nur Sekunden später wieder ein Wortgefecht zu liefern - diesmal mit Daniel Abt. Der Deutsche hatte Buemi laut seiner Meinung bei der Einfahrt in die Box behindert, weil er zu langsam gefahren sei. Beim Autowechsel kam Buemi dann vorbei, doch am Boxenausgang war er plötzlich langsam und ließ den Kemptener auffahren. Auch mit ihm lieferte er sich danach einen Streit.

Buemi: "Du hast mich am Ausgang der Box getroffen. Wie ein Verrückter. Bäm."
Daniel Abt: "Was war vorher dein Problem? Vorher hast du mich getroffen."
Buemi: "Ich habe dich niemals getroffen."
Abt: "Klar, vorher, als du hinter mir warst und gewunken hast"
Buemi: "Weil du es mit Absicht gemacht hast, um mich aufzuhalten."
Abt: "Nein, ich habe nichts gemacht."
Buemi: "Aber dann am Boxenausgang gehst du aus dem Boxengassenbegrenzer raus, obwohl wir unter Gelb waren, und fährst in mich rein. Und zwar richtig!"
Abt: "Du hast eigentlich eine Unsafe Release gehabt."
Buemi: "Was? Unsafe Release?"
Abt: "Na klar."

Dann geht Buemi weg, nicht ohne Abt noch eine gepfefferte Beleidigung hinterherzupfeffern: "Du bist ein schmutziger Typ! Schmutzig!", schimpft er dem Deutschen noch entgegen, bevor er weggeht. Freunde dürfte sich der Schweizer mit seinem Wutwalk durch die Boxengasse wohl nur wenige gemacht haben.