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Debütant Vandoorne düpiert Konkurrenz in Bahrain
Stoffel Vandoorne gewinnt den Saisonauftakt der GP2 in Bahrain souverän vor Julian Leal und Jolyon Palmer - Trummer und Binder stark, dicker Fehler von Abt
(Motorsport-Total.com) - Besser kann man sich einen Einstand kaum vorstellen: McLaren-Junior Stoffel Vandoorne (ART) gewinnt bei seinem Debüt in der GP2-Serie auf Anhieb den Saisonauftakt in Bahrain und düpiert die erfahrenere Konkurrenz. Von Rang zwei gestartet, prescht der Belgier bereits am Start in Führung und siegt in beachtenswerter Manier vor Julian Leal (Carlin) und Polesitter Jolyon Palmer (DAMS), die sich am Rookie die Zähne ausbeißen.
© GP2
Gelungener Einstand: Stoffel Vandoorne siegt bei seinem GP2-Debüt in Bahrain Zoom
Doch Vandoorne ist nicht der einzige Neuling, der für Aufsehen sorgt: Auch Arthur Pic (Campos) und Takuya Izawa (ART) überzeugen als Fünfter und Sechster hinter Stefano Coletti (Racing Engineering) bei ihrem GP2-Debüt. Der Schweizer Simon Trummer (Rapax) fährt mit einer antizyklischen Strategie aus der Boxengasse noch auf den siebten Rang vor, und auch der Österreicher Rene Binder zeigt als Neunter im Arden ein starkes Rennen.
Zwischen den beiden klassiert sich noch Williams-Reservepilot Felipe Nasr (Carlin), der damit morgen im Sprintrennen von Startplatz eins aus losfahren darf. Die Top 10 rundet heute Rapax-Pilot Adrian Quaife-Hobbs ab. Pech hat hingegen wieder einmal Daniel Abt. Der Hilmer-Pilot wird schon am Start weit zurückgereicht und kommt am Ende des Rennens nur auf den 13. Platz. Dabei sah es für den Deutschen vor dem Rennen vielversprechend aus.
Abt ging von Rang drei ins Rennen, doch schon vor der ersten Kurve wurde er von vielen Konkurrenten überholt, und kam nur als Zehnter aus der ersten Runde. Auch Polesitter Jolyon Palmer erwischte einen schlechten Start und fand sich schnell nur auf Rang sechs wieder. Noch schlimmer erging es nur Simon Trummer, der beim Vorstart stehenblieb und aus der Boxengasse nachstarten musste, und Facu Regalia (Hilmer), der das Startgetümmel nicht heil überstand.
Heftiger Unfall von Jefferies
Der Gewinner des Startes war vor allem Stoffel Vandoorne: Von Rang zwei aus schob sich der ART-Pilot gleich vor Stephane Richelmi (DAMS) und Stefano Coletti in Führung und leitete das Feld an der Spitze um den Wüstenkurs in Bahrain. Doch die freie Fahrt währte nicht lange: Nach einem heftigen Unfall von Rookie Axcil Jefferies (Trident) in der dritten Runde musste das Safety-Car auf die Strecke.
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Axcil Jefferies sorgte für den ersten großen Schrott des Jahres Zoom
Der Mann aus Simbabwe wurde bei der Anfahrt zu Kurve vier von Kimiya Sato (Campos) angeschoben und drehte sich in die Leitplanke weg, bevor er wieder über die Strecke geschossen kam und im Kies liegen blieb. Während das Auto nur noch Schrottwert hatte, stieg Jefferies heil aus seinem Auto. Für den Unfall bekam Sato später eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt.
Wer einen knackigen Re-Start erwartet hatte, der sah sich dann aber getäuscht: Hinter dem Führenden Vandoorne bogen viele Fahrer auf weichen Reifen sogleich zu ihrem Pflichtboxenstopp ab - unter ihnen Richelmi, Coletti und auch Abt. Doch als der zweitplatzierte Richelmi nach seinem Stopp wieder losfahren wollte, rollte Alexander Rossi in seinem Caterham langsam durch die Boxengasse - und brachte so den zuvor viertplatzierten Teamkollegen Rio Haryanto vor alle anderen! Richelmi fiel so ins Mittelfeld zurück und spielte fortan keine Rolle mehr im Rennverlauf.
Abt fährt in die falsche Box
Von all dem betroffen war allerdings nicht Daniel Abt. Der Deutsche kam weit vor allen anderen wieder heraus, rollte aber eine Runde später schon wieder an die Box. Denn: Beim ersten Mal ist der Deutsche beim falschen Team rangefahren! Der Kemptener fiel auf den letzten Platz zurück und kämpfte sich am Ende wieder bis auf Rang 13 vor - nach Startplatz drei allerdings eine große Enttäuschung. "Mein Fehler tut mir unendlich leid", postete Abt im Anschluss bei 'Twitter'.
© xpbimages.com
Daniel Abt kam zweimal hintereinander in die Boxengasse abgebogen Zoom
Zwei Runden nach der Konkurrenz kam auch Vandoorne zu seinem Boxenstopp herein und behielt die virtuelle Führung vor Palmer und Leal, während einige andere Piloten wie Nathanael Berthon (Lazarus), Simon Trummer und Rene Binder mit harten Pneus noch weiter draußen blieben und an der Spitze ihre Runden drehten. Berthon musste sich allerdings aus dem Kampf um Punkte verabschieden, nachdem ein Rad bei seinem späteren Boxenstopp nicht festgezogen wurde.
Und auch für weitere Fahrer kam es dick: Formel-3-Europameister Raffaele Marciello (Racing Engineering) und Johnny Cecotto jun. (Trident) bekamen beide eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt: der eine für zu schnelles Fahren in der Boxengasse, der andere, weil er einen Gegner abseits der Strecke überholt hatte. Mit den Rängen 18 und 21 hatten auch sie nichts mehr mit dem Ausgang zu tun.
Trummer kommt spät in die Box
Nachdem auch die letzten Fahrer - bis auf Trummer - ihre Boxenstopps absolviert hatten, schien sich die Reihenfolge des Feldes so langsam abzuzeichnen, bis plötzlich noch einmal ein Ruck durch das Starterfeld gehen sollte, und sich die Reihenfolge aufgrund abbauender Reifen noch einmal gehörig ändern sollte. Besonders Nasr und Izawa pflügten noch weiter durch das Feld, während speziell Mitch Evans (Russian Time) Federn lassen musste und noch von Rang sechs auf Rang 14 durchgereicht wurde.
Drei Runden vor dem Fallen der Zielflagge entbrannte auch der Kampf an der Spitze noch einmal: Leal zog plötzlich in Kurve eins an Palmer vorbei auf Rang drei, während Trummer an der Spitze seinen Boxenstopp weiter hinauszögerte. Zwei Runden vor Ende kam der Schweizer schließlich zum Service, und kam auf Rang neun vor Rene Binder wieder auf die Strecke. Mit frischen Reifen schnappte sich der Rapax-Pilot sogar noch Teamkollege Adrian Quaife-Hobbs und Felipe Nasr und wurde auf Rang sieben abgewunken. Quaife-Hobbs fiel in diesem Zeitraum sogar hinter Binder noch auf Rang zehn.
An der Spitze ließ es Stoffel Vandoorne ruhig angehen und fuhr mit 1,5 Sekunden Vorsprung vor Leal zu seinem ersten Sieg in der GP2-Serie. Der Belgier sicherte sich so die wichtigen 25 Zähler für den Sieg und ist der erste Tabellenführer der neuen Saison. Die Zusatzpunkte für die schnellste Rennrunde gingen an Polesitter Palmer, der somit trotz Rang drei nur vier Punkte hinter Vandoorne liegt. Übrigens: Die schnellste Runde drehte übrigens mit Artjom Markelow (Russian Time) ebenfalls ein Rookie, der allerdings außerhalb der Top 10 ins Ziel kam und somit keine Bonuspunkte erhielt.
Morgen steht noch das Sprintrennen der GP2-Serie auf dem Programm, bei dem die ersten acht Piloten in umgekehrter Reihenfolge starten. Das bedeutet, dass morgen Felipe Nasr vor Simon Trummer und Takuya Izawa auf der Pole-Position stehen wird. Das Rennen beginnt um 13:15 Uhr MESZ.