Filippi sucht nach Alternativen zur GP2
GP2-Veteran Luca Filippi will den nächsten Schritt in seiner Karriere machen - Ein Cockpit in anderen Serien hat er trotz Tests bisher nicht gefunden
(Motorsport-Total.com) - Luca Filippi hat in den Nachwuchsformeln sein Talent aufgezeigt, doch der Sprung in die Formel 1 ist dem Italiener nicht geglückt. Auch in anderen Serien stand er auf dem Radar mehrerer Teams und absolvierte auch Testfahrten, doch wo und ob er überhaupt in diesem Jahr Rennen bestreiten wird, ist offen. "Ich hatte Angebote aus der GP2, aber ich habe sie abgelehnt", meint Filippi bei 'Autosport'. "Es ist aber wie in jedem Business. Es kommt die Zeit, wenn man aufsteigen will. Ich habe in der GP2 viel gelernt und bin sehr dankbar darüber."
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Für Luca Filippi war die GP2 nicht das erhoffte Sprungbrett in die Formel 1 Zoom
Filippi ist der GP2-Routinier schlechthin, denn er war seit der Saison 2006 in der Nachwuchsklasse aktiv. Doch während viele Fahrer den Sprung in die Formel 1 schafften, blieb Filippi in der GP2 hängen. Bereits Ende 2007 testete der 27-Jährige für Honda und Super Aguri, doch es wurde nichts. Der große Durchbruch gelang Filippi im Jahr 2011. Nach einer mäßigen ersten Saisonhälfte bei Super-Nova wechselte er zu Coloni und gewann auf Anhieb auf dem Nürburgring.
Das war damals auch gleichbedeutend mit seinem 100. GP2-Start. Bei Coloni setzte sich der Erfolgslauf fort und Filippi wurde hinter Romain Grosjean Vizemeister. Auch in der AutoGP wurde es der zweite Platz in der Meisterschaft. Filippi orientierte sich für 2012 in die USA und hätte eigentlich das berühmte Indianpolis 500 bestreiten sollen, doch es wurde nichts. Filippi kam in der IndyCar-Serie zu keinem Einsatz. Schließlich ging er wieder zurück in die GP2 zu Coloni und gewann erneut auf Anhieb ein Rennen.
Im vergangenen Winter orientierte sich Filippi zu den Sportwagen. Die DTM war eine Option, doch BMW holte Timo Glock aus der Formel 1. "Ich ärgere mich nicht. Timo ist ein sehr guter Fahrer und die DTM ist eine deutsche Meisterschaft. Er hatte auch Verbindungen zu DHL", meint Filippi. "Es ist nur schade, dass es für uns Fahrer nicht viele Plätze gibt." Anschließend testete er das GT-Auto von Ferrari für die Langstrecken-WM, doch Kamui Kobayashi bekam den Vorzug.
"Es ist kein Geheimnis, dass ich für Ferrari getestet habe. Es ist aber gleich ausgegangen. Kamui ist ein sehr guter Fahrer. Es dauert vielleicht eine Zeit, bis er sich auf die GTE-Szene eingestellt hat, aber er wird gute Arbeit leisten. Mein Test verlief sehr gut und die Türe ist nicht wirklich geschlossen, denn ich arbeite mit ihnen immer noch an etwas. Ich habe eine gute Verbindung zu BMW und Ferrari. Ich bin auch glücklich, dass Hersteller Interesse an mir zeigen."
Die GP2 hat er für diese Saison nicht auf seinem Radar, obwohl Filippi die Zeit genossen hat. "Wenn ich wählen könnte, dann würde ich mein ganzes Leben lang in der GP2 fahren, weil das Auto so viel Spaß macht. Aus Karriere-Sicht muss ich sagen, dass ich mich 2011 gut geschlagen habe. Ich war auch im Vorjahr gut, und jetzt ist die Zeit für Veränderungen gekommen."