Hockenheim: Stanaway will den vollen Erfolg
Meister Richie Stanaway will beim Finale des Formel-3-Cups in Hockenheim die volle Punktezahl erobern - Kampflos werden sich die Gegner aber nicht geschlagen geben
(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende bietet sich die allerletzte Chance für Richie Stanaway, seinen ganz großen Traum doch noch zu erleben: 24 Punkte möchte der neue Meister des ATS Formel-3-Cup in Hockenheim einfahren. "Ich habe in dieser Saison alles erreicht, den Meistertitel geholt, den Rookie-Pokal gewonnen, die meisten Siege kassiert, nur die volle Punktzahl eines Rennwochenendes konnte ich noch nicht holen", so der Neuseeländer. Dafür müsste Stanaway an diesem Final-Wochenende neben den beiden Siegen auch die zwei Pole-Positions und zwei Mal die schnellste Rennrunde absolvieren.
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Richie Stanaway ist in dieser Saison den Gegnern um die Ohren gefahren
Doch dies wird nicht einfach. Zu viele schnelle Konkurrenten wollen ihm einen Strich durch diese Rechnung machen. Für sie reicht es schon, dass der 19-Jährige vor zwei Wochen in Assen den Meistertitel vorzeitig gewinnen konnte. Trotz aller Angriffe und harten Fights musste sich Marco Sörensen am Ende mit dem Vizetitel zufrieden geben. Während der Neuseeländer die Siege scheinbar für sich gebucht hatte, blieben dem Dänen in aller Regel die zweiten Plätze.
"Ich denke, dass ich gegen einen unglaublich starken Gegner angetreten bin. Man wird bestimmt noch oft über die Saison 2011 reden", zeigt sich Sörensen als fairer Vizemeister. Dem pflichtet der neue Champion bei seinem Resümee bei: "Es war eine sehr gute Saison. Zurückblickend muss ich sagen, dass es die beste Entscheidung war, im Formel-3-Cup zu fahren. Hier konnte ich sehr viel lernen. Und ich bin mir sicher, dass ich diese Entscheidung immer wieder so treffen würde."
Ähnlich denken viele andere auch. Zum Beispiel Klaus Bachler, der vor allem beim 15. Saisonlauf eine unglaubliche Fahrzeugbeherrschung zeigte. In Assen gewann der 20-Jährige aus der Steiermark auf Sliks das total verregnete Rennen - zwar hauchdünn, aber immerhin. Tom Blomqvist muss der Konkurrenz das Feld hingegen kampflos überlassen. Sein Unfall auf dem Lausitzring, bei dem sich der Brite den dritten Lendenwirbel brach, zwingt ihn die Saison vorzeitig zu beenden. Für den Briten springt Dennis Lind ein. Der schnelle Däne steigt aus der Formel-Ford auf.
Hannes van Asseldonk kommt immer besser in Fahrt. Der Niederländer war bei seinem Heimspiel in Assen im Samstagrennen klar auf Siegkurs. Seinen ersten Formel-3-Sieg vor Augen wurde dem 19-Jährigen der gegen Rennmitte einsetzende Regen zum Verhängnis. Nach dem Reifenwechsel blieb ihm lediglich der dritte Platz. Van Asseldonk zeigt sich dennoch extrem zielstrebig und mutig: "Ich will es nicht nur bis in die Formel 1 schaffen, sondern mein großes Ziel ist es sogar, Formel-1-Weltmeister zu werden."
Es wird spannend werden, die Youngster aus dem Formel-3-Cup beim großen Saisonfinale zu beobachten, schließlich bietet sich am 01. und 02. Oktober im Badischen die letzte Chance, für die kommende Saison auf sich aufmerksam zu machen. Und dann beginnt im ATS Formel-3-Cup eine neue Ära! Der Volkswagen Power Engine kommt und damit erstmals weltweit ein Push-to-pass System im Formel-3-Sport.
Satte 230 PS werden dann die Motoren leisten und die beliebte Nachwuchsserie noch schneller machen. Für noch mehr Überholmanöver sorgen rund 20 PS Zusatzleistung, die jeder Fahrer zehn Mal im Qualifying und zehn Mal in den Rennen abrufen kann. Dieses taktische Element soll die jungen Piloten auch auf ihr großes Ziel vorbereiten - auf die Formel 1. Auch dort gibt es bekanntlich kurzzeitige Leistungssteigerungen durch das KER-System.