Soucek über das Leben eines Testfahrers

Andy Soucek fristet derzeit das Leben eines Reservefahrers - Teambesprechungen und Arbeit im Simulator auf der Tagesordnung

(Motorsport-Total.com) - Andy Soucek ist der offizielle Test- und Reservefahrer bei Virgin, doch in das Auto darf der Formel-2-Meister derzeit nicht. Da er sonst in keiner Serie aktiv ist, stellt sich die Frage, was ein offizieller Reservefahrer die meiste Zeit eigentlich tut? Im Hintergrund gibt es aber viele Dinge zu erledigen. Der Spanier unterstützt die beiden Stammfahrer Timo Glock und Lucas di Grassi bei der Entwicklungsarbeit des Virgin VR-01.

Titel-Bild zur News: Andy Soucek

Testfahrer Andy Soucek ist ein wichtiges Element bei der Entwicklung des Virgin

"Ich bin bei allen Meetings dabei und helfe mit meiner Erfahrung. Durch das Feedback der Fahrer kann ich indirekt fühlen was sie spüren", beschreibt Soucek. "Alle Virgin-Fahrer trainieren auch vor jedem Grand Prix im Simulator. Ich versuche immer als Letzter einzusteigen, da ich mich dann mit den Teamkollegen vergleichen kann. Es läuft sehr gut. Der Simulator ist sehr nahe an der Realität. Man spürt jede Bodenwelle und ein Unfall kann daher auch wirklich physisch weh tun."#w1#

Trotzdem kann ein Simulator das Gefühl für eine richtige Rennstrecke nicht ersetzen. Deshalb hat Soucek in letzter Zeit auch andere Formel-Boliden getestet. "Ich habe ein Auto der Renault-World-Serie getestet. Ich habe mich sofort wohl gefühlt, also weiß ich, dass ich sofort in Schuss bin. Ich freue mich schon darauf, wieder einen Formel 2 zu testen. Die Entwicklungsarbeit im Winter hat viel Spaß gemacht." Außerdem probierte Soucek einen Formel-1-Boliden, der auf dem Super Aguri von 2006 basiert.

Den Sprung in ein Renncockpit hat der 24-Jährige noch nicht geschafft, aber er ist im Formel-1-Zirkus angekommen. "Das wesentlichste an der Königsklasse sind die vielen Reisen. Das ist komplett verrückt! Manchmal weiß ich gar nicht wo ich mich genau befinde. Aber es macht großen Spaß. Es ist aber schwierig, einen geregelten Tagesablauf einzuhalten. Oft muss ich meinen Trainingsplan in die Nacht verschieben."

So geht es aber nicht nur einem Neuling wie Soucek, sondern auch den übrigen Piloten. Dem Virgin-Tester ist aufgefallen: "Ich bewundere alle Piloten. Sie sind alle extrem professionell und ihr Level hat mich überrascht. Fahrer wie Pedro de la Rosa trainieren sehr hart. Manchmal siehst du ihn nach einem langen Tag noch beim Lauftraining. Man muss viel, viel arbeiten, um erfolgreich zu sein."