• 01.02.2011 11:36

  • von Roman Wittemeier

Renault: Gleiches Recht für alle

Keine Bevorzugung für eines der Renault-Teams: Enstone, Milton Keynes und Hingham mit gleicher Power im Heck - Fabrice Lom: "Ab sofort 20 Rennen mit acht Motoren"

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Werksteam in der Formel 1 gibt es nicht mehr. Die Mannschaft aus Enstone gehört mittlerweile der Genii Capital aus Luxemburg und der Lotus-Gruppe. Dennoch ist der französische Automobilbauer längst nicht von der Bildfläche verschwunden. Renault, Red Bull und Lotus bekommen in diesem Jahr Triebwerke aus dem französischen Werk in Viry-Chatillon.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel durfte am Dienstag die ersten Testrunden mit dem RB7 fahren

"In dieser Saison bekommen alle drei Partner identisches Material", stellt Renault in einer Pressemitteilung vor dem Start der Testfahrten in Valencia klar. "Jede Mannschaft wird ein Team von sechs Spezialisten an die Seite bekommen. Zusätzlich agiert in jedem der Teams ein eigener Motoreningenieur." Beim Weltmeisterteam Red Bull bleibt Fabrice Lom das Bindeglied zum Motorenbauer.

"Die Saison 2011 bringt wieder neue Voraussetzung, die wir ganz konkret ins Auge fassen mussten", beschreibt der Franzose. "Mit dem zusätzlichen Grand Prix in Indien kommen wir nun auf 20 Rennen. Das ist eines mehr als im Vorjahr und sogar drei mehr als 2009. Dennoch bleibt es beim Limit von acht Triebwerken pro Fahrer für die gesamte Saison."

"Konsequenz ist, dass die Motoren noch mehr Kilometer ertragen müssen. Für uns wird es somit schwieriger, die erforderliche Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Das war unsere größte Aufgabe: Die Probleme mit der Standfestigkeit aus dem Vorjahr zu beheben und gleichzeitig die Laufleistung noch weiter zu erhöhen", sagt Lom.

"Gemeinsam mit unserem Partner Total arbeiten wir weiterhin daran, die Performance zu optimieren", erklärt der Motoreningenieur. Angesichts der eingefrorenen Entwicklung bei den Triebwerken, sind derzeit kaum noch Anpassungen möglich. "Ein weiterer wichtiger Punkt im Aufgabenheft war die Anpassung an KERS. Das war nicht allzu schwierig, weil die meiste Arbeit schon 2009 gemacht worden war."


Fotos: Präsentation des Red Bull RB7


"Die Systeme sind zwar nicht genau die gleichen wie vor zwei Jahren, aber die grundsätzliche Arbeit zur Anpassung des Antriebsstrangs auf den Einsatz von KERS ist schon 2009 geleistet worden", sagt der Franzose weiter. "Für uns wird KERS neu sein, weil Red Bull sich 2009 gegen das System entschieden hatte. Es wird also eine interessante Neuerung an unserem Auto sein."

Lom ist zuversichtlich, dass Red Bull an die Erfolge des Jahres 2010 anknüpfen kann. "Es war eine tolle Saison. Der Titelgewinn mit Sebastian war großartig, für das gesamte Team kam der Konstrukteurstitel noch als Sahnehäubchen oben drauf. Für Renault war es die Spitze nach vier Jahren harter Arbeit. Renault ist einer der erfolgreichsten Motorenhersteller der vergangenen Jahre. Toll, dass wir mit Red Bull den Titel holen konnten."