• 09.03.2016 10:41

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Pirellis neuer Ultrasoft: Gummi für eine schnelle Nummer

Viel Grip für nur sehr wenige Runden: Wird der neue Ultrasoft-Reifen von Pirelli der Schlüssel zum Monaco-Erfolg in der Formel-1-Saison 2016?

(Motorsport-Total.com) - Pirelli bringt in der Formel-1-Saison 2016 eine neue Farbe ins Spiel: Violett. Die neuen Ultrasoft-Reifen der Italiener, die in dieser auffälligen Farbe markiert sind, sollen der Szene mehr Spektakel und den Teams und Fahrern mehr taktische Möglichkeiten bieten. Bei den zurückliegenden Testfahrten der Formel 1 in Barcelona probierten nahezu alle Fahrer die neuen Pneus aus. Die Erkenntnis: Der Ultrasoft-Reifen ist für einen Qualifyingversuch gut, für das Rennen aber kaum zu gebrauchen.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Der neue Ultrasoft-Reifen wird im Rennbetrieb kaum die erste Wahl sein Zoom

"Der Ultrasoft bietet etwas mehr Performance, aber er ist keine bahnbrechende Neuerung", lautet die Bilanz von Renault-Pilot Jolyon Palmer. Der erfahrene Valtteri Bottas aus dem Lager von Williams hat eine etwas andere Sicht: "Sie sind sehr weich. Ich wollte einen Longrun über zwölf Runden absolvieren, aber am Ende waren maximal fünf möglich." In der ersten schnellen Runde bringen die Ultrasofts im Vergleich zu den Supersofts einen Vorteil von rund vier Zehntelsekunden.

Der Grip auf der nur dünnen Lauffläche mit weicher Gummimischung lässt nach dem ersten Umlauf rapide nach. Der ursprüngliche Vorteil wird somit bereits in der zweiten Runde wieder vernichtet, ab dem dritten Umlauf schlägt das Bilanz-Pendel ins Negative um. Daher bereitet der Ultrasoft-Reifen einigen Teams Kopfzerbrechen. Pirelli hat angekündigt, die violette Variante bei den Grands Prix in Monaco und Montreal einzusetzen.

"Wir mussten den neuen Reifen überhaupt erst einmal spüren", beschreibt Sebastian Vettel seine Arbeit mit dem neuen Pneu. Der Deutsche hatte sich mit den Reifen zu einer Tagesbestzeit in Barcelona gefahren. "Der neue Reifen wird in diesem Jahr wird er zum Einsatz kommen", meint Vettel. "In Barcelona waren es vielleicht nicht die richtige Strecke und die richtigen Bedingungen, aber trotzdem interessant, ein erstes Gespür dafür zu bekommen."