Montezemolo träumt vom US-Ferrari

Nach dem US-F1-Debakel wollen Parris Mullins und Ferrari-Boss Luca di Montezemolo einen dritten Ferrari im US-Design einsetzen

(Motorsport-Total.com) - Schon im Vorjahr nützte Luca di Montezemolo jede Gelegenheit, um von seinem Plan zu sprechen, einen dritten Ferrari in der Formel 1 einzusetzen - mit Michael Schumacher im Cockpit. Doch der Ferrari-Präsident blitzte mit seiner Idee beim Automobilweltverband FIA ab. Jetzt hat er seine Idee weiterentwickelt, wie er gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' zugibt: "Ich träume von einem dritten Ferrari, der von einem amerikanischen Team eingesetzt wird, mit der 'Stars-and-Stripes'-Flagge."

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo (Präsident)

Montezemolos Visionen: Der dritte Ferrari geht ihm nicht aus dem Kopf

Damit nimmt Montezemolo den Ball von Parris Mullins direkt auf: Der Berater von YouTube-Gründer und Ex-US-F1-Investor Chad Hurley hatte bekanntgegeben, dass er aktiv in die Formel 1 einsteigen will. Dabei möchte er sich jedoch mit einem aktuellen Team verbünden, da man sonst unter den aktuellen Umständen nicht konkurrenzfähig sein könne.#w1#

Offenbar besteht der Kontakt zwischen den US-Amerikanern und Ferrari schon länger, wie Mullins gegenüber 'Autosport' bestätigt: "Als ich Stefano Domenicali traf, konnte uns Ferrari für US F1 freilich keine Lösung anbieten. Doch sie haben uns die volle Unterstützung innerhalb der Regeln zugesagt." Das kommt nicht überraschend: Die USA sind für Ferrari der wichtigste Absatzmarkt, ein US-Ferrari wäre für das Team aus Maranello ein gelungener Marketing-Schachzug.

Was allerdings dagegen spricht: Das derzeitige Reglement verbietet es, dass ein Chassis an ein anderes Team weitergegeben wird. Red Bull und Toro Rosso hatten dies in den vergangenen Jahren praktiziert, das kleine Team aus Faenza musste aber dieses Jahr erstmals ein eigenes Auto konstruieren und darf nicht mehr auf das Know-how der Dachfirma Red Bull Technology und von Stardesigner Adrian Newey zurückgreifen.

Doch mit dem aktuellen Reglement zeigt sich Montezemolo ohnehin äußerst unglücklich: Das Testverbot ist dem Ferrari-Präsidenten ein Dorn im Auge. "Wir wollen unsere Strecke in Fiorano wieder benutzen", fordert er. "Wir haben dort Geld investiert. Wir sind doch Konstrukteure und keine Leute, die als Hobby ein bisschen Rennfahren."