Mateschitz wirbt um VW-Partnerschaft

Warum eine zukünftige Partnerschaft mit VW für Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz interessant wäre und wieso ein eigener Motor kaum Sinn macht

(Motorsport-Total.com) - Das Red-Bull-Team hat es 2010 geschafft, nach nur fünf Jahren an die Spitze der Formel 1 zu kommen. Der wundersame Aufstieg des Privatteams aus Milton Keynes hat selbst Experten verblüfft. Doch Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz nennt gegenüber 'Sport Bild' das Erfolgsgeheimnis: "Wir haben von Beginn an versucht, alle Schlüsselpositionen mit den Besten zu besetzen." Mit Weltmeister Sebastian Vettel und Stardesigner Adrian Newey hat der Rennstall tatsächlich zwei der begehrtesten Personen im Formel-1-Fahrerlager in den eigenen Reihen.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor), Dietrich Mateschitz (Red Bull-Boss), Christian Horner (Teamchef)

Dietrich Mateschitz und Adrian Newey: Wie wäre es mit einem VW-Motor?

Zudem sei Red Bull "derzeit sicherlich eines der besten Teams bezüglich des technischen Know-hows, egal, ob man von Aerodynamik, Fahrsimulation, Computer- Technologie oder was auch immer spricht", meint der Österreicher. Doch es gibt auch eine Schwachstelle: den Renault-Motor. Die Bestrebungen der vergangenen Jahre, an ein Mercedes-Aggregat heranzukommen, waren nicht von Erfolg gekrönt, auch eine Leistungsangleichung des Renault-Motors trotz des Entwicklungsverbots wurde von der FIA nicht stattgegeben.

Doch möglicherweise gibt es auch für dieses Problem in Zukunft eine Lösung: Durch das neue Motorenreglement, das ab 2013 gilt, hat der VW-Konzern Interesse an einem Formel-1-Einstieg signalisiert. Red Bull wäre als Partner prädestiniert, da man auch in anderen Sparten eng zusammenarbeitet.

Mateschitz bestätigt dies: "Beide Unternehmen stehen sich relativ nahe, Partnerschaften gibt es nicht nur in der DTM und bei der Rallye Dakar, sondern auch in einigen anderen Bereichen." Der Red-Bull-Boss wirbt um den möglichen Motorenpartner: "Gespräche mit VW bezüglich einer Zusammenarbeit wären nicht nur für uns, sondern für jedes andere Nicht-Werksteam in der Formel 1 interessant."

Vor kurzem hatte der Red-Bull-Boss auch für Aufsehen gesorgt, als er offen über die Möglichkeit sprach, einen eigenen Motor bauen zu lassen. Diese Möglichkeit halte er "gar nicht mehr für so absurd", sagte er gegenüber der 'Kleinen Zeitung'. Doch jetzt rudert der 66-Jährige zurück: "Vorstellbar und machbar wäre vieles, auch das. Wirklich Sinn machen würde dies jedoch kaum. Schließlich sind wir trotz aller Erfolge im Motorsport
keine Automobil-Hersteller, der aus der Motoren-Entwicklung entsprechende Werte ableiten könnte."