Haas: Ohne das Update hätte Nico Hülkenberg in China keinen Punkt geholt

Laut Haas-Teamchef Ayao Komatsu hätte Nico Hülkenberg ohne Update nicht gepunktet - Reifenprobleme noch nicht vollständig im Griff

(Motorsport-Total.com) - Haas sagt, dass Nico Hülkenberg ohne die Upgrades für den VF-24 in China vermutlich nicht in die Punkte gefahren wäre. Hülkenberg hatte beim Grand Prix in Schanghai Platz zehn belegt und sich dabei auch auf das erste Saisonupgrade von Haas verlassen, das den ersten Schritt für weitere Updates in den kommenden Rennen darstellen soll.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Nico Hülkenberg

Auch dank Upgrade konnte Hülkenberg mit Valtteri Bottas kämpfen Zoom

"Dem stimme ich 100 Prozent zu", sagt Teamchef Ayao Komatsu gegenüber Motorsport-Total.com auf die Frage, ob der Deutsche die Top 10 mit der alten Spec verpasst hätte, angesichts des Vorsprungs von nur 2,3 Sekunden auf Esteban Ocon.

Das Team hatte ein Upgrade mit nach China gebracht, obwohl man durch das Sprintformat nur ein Freies Training zur Verfügung hatte - gleiches gilt für das nächste Wochenende in Miami, wo man ebenfalls neue Teile im Gepäck haben wird.

"Ich sitze nicht hier und sage, dass das Upgrade perfekt funktioniert hat oder dass ich 100 Prozent überzeugt bin", betont er. Aber man habe im ersten Training zumindest schauen können, ob etwas fundamental falsch ist - und das war nicht der Fall.

"Wir glauben, dass es funktioniert", sagt Komatsu. "Ich kann es nicht 100 Prozent sagen, aber bis nicht bewiesen ist, dass es nicht funktioniert, muss ich dem Prozess vertrauen."

"Wir haben entschieden, das Update an beide Autos zu bringen, weil das Feld so eng ist. Und wenn wir unseren Prozessen nicht trauen, worin liegt dann der Sinn?", so der Japaner.

Kleine Unterschiede, große Wirkung

Er betont, dass kleine Unterschiede schon einen ganz anderen Ausgang hervorrufen können. Eine Qualifying-Position schlechter könne schon dafür sorgen, dass man keine freie Fahrt, sondern Verkehr hat. "Und das hat einen enormen Effekt", sagt er.

Hülkenberg hatte sich auf Startplatz neun qualifiziert und damit als bester Fahrer des Mittelfeldes. Das war einer der Schlüssel für ein gutes Rennen, denn Teamkollege Kevin Magnussen hatte von weiter hinten keine Chance auf Punkte.


Fotostrecke: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Bei Hülkenberg konnte sich Haas zunächst auf den Kampf mit Valtteri Bottas konzentrieren. "Im ersten Stint haben wir versucht, Bottas so lange wie möglich hinter uns zu halten. Und als Bottas uns überholt hat, war klar: Wir sollten in die Box fahren und einen Undercut machen", so Komatsu.

Das gelang auch, und weil Bottas mit einem Motorschaden ausschied und Daniel Ricciardo und Lance Stroll mit einer Kollision hinter dem Safety-Car ebenfalls aus der Rechnung raus waren, war der Weg für Hülkenbergs Punkt frei.

"Wir wollen immer das perfekte Rennen haben", sagt Komatsu. "Und irgendetwas hat immer nicht geklappt. Aber in diesem Rennen kann ich an keinen Moment denken, wo wir irgendetwas anders machen würden."

Warum der Sprint so schlecht war

Die gute Performance am Sonntag war insofern eine kleine Überraschung, weil zuvor im Sprint am Samstag nichts gegangen war. Hülkenberg hatte den Sprint als 19. und Letzter aller ins Ziel gekommenen Fahrer beendet und war chancenlos gewesen.

"Wir haben für den Sprint einen Schritt in die falsche Richtung gemacht", gibt Komatsu zu, "aber wir haben das für das Qualifying und das Hauptrennen wieder korrigieren können."

Haas habe versucht, mit seiner Richtung ein "fundamentales Problem" zu lösen, "aber das hat nicht gestimmt. Es hat das Auto nur schlechter gemacht", so der Teamchef.


"Und wenn du nicht die Marge hast, die Reifen in einem guten Zustand zu halten, dann kann so etwas passieren", sagt er. Soll heißen: Wenn alles passt, dann kann Haas die Reifen mittlerweile deutlich besser am Leben halten als im Vorjahr, allerdings ist dieses Fenster immer noch sehr klein.

Daher sagt Komatsu auch, dass die Reifenprobleme noch nicht vollständig gelöst sind. "Wir haben hier gewisse Dinge erwartet, aber andere erlebt. Wir haben Nicos Reifen gekillt, von daher kann ich nicht zu 100 Prozent sagen, dass wir es geschafft haben."

"Die Strecke mit den Temperaturen und den Mischungen hat ein paar neue Bereiche entblößt, aber daran können wir arbeiten", sagt er. "Und wenn wir wieder hierherkommen, dann haben wir sicherlich eine etwas andere Konfiguration."

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