• 13.12.2010 16:48

  • von Roman Wittemeier

Ex-Piloten bleiben Ratgeber der Rennstewards

FIA, Teams und Formel-1-Piloten ziehen eine positive Bilanz: Ex-Fahrer als vierter Rennsteward hat sich bewährt - Ab 2011 auch in anderen Weltmeisterschaften?

(Motorsport-Total.com) - Unter anderem die strittige Strafe für Lewis Hamilton 2008 in Spa-Francorchamps war Grundlage für eine Neuerung des Systems der Rennstewards. Seit Beginn der abgelaufenen Saison stand den Kommissaren jeweils ein erfahrener Ex-Fahrer (manchmal auch ein Aktiver) zur Seite, um streitbare Situationen auf der Rennstrecke aus Pilotensicht zu bewerten. Dieses neue Prinzip hat sich bewährt und soll 2011 fortgeführt werden.

Titel-Bild zur News: Nigel Mansell

Nigel Mansell war beispielsweise in Silverstone im FIA-Einsatz

"Eine gute Idee", sagt Ex-Champion Jenson Button in einem FIA-Magazin. "Die wissen genau, was richtig und was falsch ist. Sie können abschätzen, was sicher ist und was über das Limit geht. Immerhin waren diese Jungs selbst lang genug unterwegs." Unter anderem füllten diese wichtige Rolle 2010 Alain Prost, Damon Hill oder Alexander Wurz aus. Auch Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen war im entsprechenden Einsatz.

"Wir Fahrer haben ein besseres Verständnis für gewisse Situationen. Die drei Stewards kennen wahrscheinlich den Text im Regelbuch besser, ich dafür aber die Geschehnisse im Rennen aus Pilotensicht. Da gibt es immer wieder Dinge zu diskutieren", erklärte der Däne nach seinem Auftritt als vierter Rennsteward in Melbourne gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Kristensen fügte an: "Ich habe gespürt, dass es ihnen sehr wichtig ist, meine Meinung zu hören. Aber: Wir sind nicht die Polizei, sondern nur Berater."

Die Bilanz nach dem ersten Jahr mit dem neuen Konzept fällt durchweg positiv aus. So sehr, dass die FIA nun über eine entsprechende Umsetzung auch in anderen Weltmeisterschaften (WTCC, WRC, GT1-WM und Kartsport) nachdenkt. "Das hat gut geklappt", bilanziert Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Ich kann mir gut vorstellen, dass es manch eine Situation gegeben hat, wo die Meinung des Fahrers zu einer Neubewertung geführt hat. Das Konzept kommt bei Teams und Fahrern gut an und tut der Formel 1 gut."