• 10.03.2016 12:59

  • von Roman Wittemeier

Neues Qualifying als Abwehr einer "absurden Idee"

Mercedes-Formel-1-Aufsichtsrat Niki Lauda erklärt die Hintergründe zum neuen Qualifying der Formel 1: "Dann kommt er mit einer absurden Idee..."

(Motorsport-Total.com) - Der neue Qualifying-Modus der Formel 1 wird bereits beim Saisonauftakt 2016 in Melbourne in seiner ursprünglichen Form umgesetzt. Das hat der Automobil-Weltverband (FIA) in der vergangenen Woche im Rahmen einer Sitzung des Motorsport-Weltrates final abgesegnet. Die heißen Diskussionen sind auch seither nicht leiser geworden. Viele Piloten sind gegen den neuen Modus. "Zum neuen Qualifying muss man die Vorgeschichte kennen", sagt Niki Lauda auf 'Sky Sports News HD'.

Titel-Bild zur News: Alain Prost, Niki Lauda

Niki Lauda ist nicht mit allen Abläufen in der Formel 1 komplett einverstanden Zoom

"Bernie Ecclestone macht sich natürlich Sorgen, dass die Zuschauerzahlen zurückgehen. Dann kommt er in die Strategiegruppe, in der wir alle sitzen, mit einer ganz absurden Idee. Die Idee, die er vorgebracht hat: Derjenige, der die Pole holt, soll vom zehnten Startplatz kommen, damit er durch das Feld muss. Wer Zehnter ist, soll auf dem ersten Platz stehen", schildert der Österreicher die Vorgänge bei einem Meeting der Strategiegruppe in Genf.

"Interessanter Plan - aber für mich gegen jede Regel des Wettbewerbs. So etwas hat keinen Sinn", stellt der Aufsichtsratschef des Mercedes-Formel-1-Teams klar. Man habe auf dieser Grundlage mit Ecclestone diskutiert und schließlich einen anderen Weg gefunden. "Um das abzuwehren, haben wir alle mitentschieden, dass das Qualifying jetzt mit einem neuen System gefahren wird", sagt Lauda. Vor allem die Streckenbetreiber weltweit hatten die Forderung nach mehr Spektakel an Samstagen platziert.

Nachdem man sich teils zähneknirschend auf den neuen Ablauf ("Reise nach Jerusalem") geeinigt hatte, kamen zunächst Probleme auf. Die Zeitnahme war mit der aktuellen Software nicht in der Lage, den Modus umzusetzen. "Das Blöde, was wir aufführen - und da sind wir auch mit dabei - ist, dass wir etwas entscheiden und es dann vielleicht nichts wird", meint Lauda. "Ich bin gespannt, was passiert und ob es umgesetzt wird. Schaden würde es nicht. Wenn es aber nicht umgesetzt werden kann, ist es auch egal."

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