Dietrich Mateschitz deutet erneut Red-Bull-Ausstieg an
Wenn Red Bull nicht bis Ende Oktober einen Motorenlieferanten gefunden hat, wird Dietrich Mateschitz vermutlich aus der Formel 1 aussteigen
(Motorsport-Total.com) - Red Bull steht mit seinen beiden Teams in der Motorenfrage für die Formel-1-Saison 2016 immer noch ohne Antwort da. Nachdem man sich bei Mercedes einen Korb geholt hatte, biss man sich bei Ferrari daran die Zähne aus, eine mit dem Werksteam gleichwertige Antriebseinheit zu bekommen. Und Honda arbeitet weiterhin exklusiv mit McLaren zusammen. Eine Fortsetzung der Partnerschaft mit Renault gilt als ausgeschlossen.
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Dietrich Mateschitz könnte von der teuren Formel 1 genug haben Zoom
Red-Bull-intern gibt es widersprüchliche Aussagen. Teamchef Christian Horner sprach bei 'ServusTV' davon, dass das Thema Mercedes noch immer nicht hundertprozentig durch sei. Das dementieren aber Toto Wolff und Niki Lauda, und auch Dietrich Mateschitz will davon nichts wissen. "Wir bemühen uns um Motoren, aber wir kriegen keinen. Zumindest nicht den, den wir wollen", sagt der "Oberbulle" in seinem Haus- und Hofblatt 'Speedweek.de'.
Und wedelt wieder einmal mit der Ausstiegsdrohung: "Die Voraussetzung fürs Weitermachen sind konkurrenzfähige Motoren", erklärt Mateschitz. Doch nachdem der (zumindest Stand jetzt) von einem der etablierten Hersteller nicht zu bekommen ist, bleibt als Plan B nur noch die von uns enthüllte Alternativmöglichkeit eines Nicht-Hybrid-Antriebs von einem unabhängigen Zulieferer wie AER oder Cosworth. Das würde auch Ecclestone gefallen, erscheint aber praktisch nicht umsetzbar.
"Irgendwann Ende Oktober", so Mateschitz, sei die letzte Deadline, einen Partner für Red Bull und Toro Rosso zu finden. Toro Rosso ist wegen der kleineren technischen Ressourcen das größere Problem, wie Helmut Marko bereits erklärt hat. Denn während Red Bull in Milton Keynes dank der größeren Ressourcen schneller auf technische Veränderungen reagieren kann, würde ein Last-Minute-Wechsel für Toro Rosso möglicherweise bedeuten, nicht rechtzeitig zum Testauftakt fertig zu werden.
Dass Mateschitz im Zweifel emotionslos genug wäre, den Formel-1-Stecker zu ziehen und mit beiden Teams auszusteigen, steht laut 'Speedweek.de' außer Frage. Als das Red-Bull-WCM-Yamaha-Team in der Motorrad-WM keine Yamaha-Motoren mehr bekam, wurde das Engagement ebenso beendet wie das NASCAR-Team, als der Erfolg nicht stimmte. Und das Red-Bull-Air-Race wurde sogar für drei Jahre auf Eis gelegt, ehe es unter neuem Management und mit neuen Ideen weiterging.