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Diät bis an die Grenze: Todt lässt es kalt
Der Zwang zum Abnehmen treibt die Fahrer bis an ihre körperlichen Grenzen: Jean-Eric Vergne im Krankenhaus - FIA-Präsident Todt: "Kann ich mir nicht vorstellen"
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat am vergangenen Sonntag in Bahrain eine großartige Show geboten. Die Kritiker an Sound, Antrieben, Nasen und angeblich mangelnder Action sind vorerst verstummt. Dennoch brodelt es im Hintergrund weiter. Einige Themen sich noch längst nicht von der Tagesordnung verschwunden. Beispiel: Die Diskussionen um hungernde Fahrer. Einige Piloten mussten über den Winter weiter Gewicht verlieren, damit in der Saison 2014 das Minimalgewicht inklusive Fahrzeug erreicht werden kann.
© LAT
Adrian Sutil und Jean-Eric Vergne wollen sich gern mal wieder satt essen Zoom
Bei Sauber spürt derzeit beispielsweise Adrian Sutil die Nachteile eines groß gewachsenen Piloten. Der Gräfelfinger, der sicherlich alles andere als übergewichtig und untrainiert ist, schleppt aktuell offenbar rund 20 Kilogramm mehr mit als andere. Sein Sauber mit der Startnummer 99 bringt rund 710 Kilogramm (inklusive Pilot) auf die Waage. Das Mindestgewicht liegt in dieser Saison bei 691 Kilogramm. Die rund 20 zusätzlichen Kilos machen pro Runde einen Nachteil von mindestens 0,5 Sekunden aus.
Auch bei Toro Rosso ist das Fahrzeug offenbar noch etwas zu schwer. Jean-Eric Vergne hungerte und trainierte sich im Winter weitere vier Kilogramm ab. Konsequenz: Nach dem Grand Prix von Australien landete der Franzose wegen eines Schwächeanfalls im Krankenhaus. Ein ernstes Warnsignal, das allerdings nicht überall als solches wahrgenommen wird. "Ich glaube nicht, dass ein Fahrer ins Krankenhaus muss, weil er ein paar Kilogramm abgenommen hat", winkt FIA-Präsident Jean Todt lapidar ab.
Der Boss des Automobil-Weltverbandes will an den aktuellen Regeln festhalten, weigert sich also gegen eine Erhöhung des Mindestgewichts. "Wir sprechen hier doch noch um vielleicht zehn Kilogramm", kann Ex-Formel-1-Pilot Anthony Davidson die Verweigerungshaltung von Todt ganz und gar nicht verstehen. "Wir Fahrer trainieren ohnehin wie wild und achten sehr auf unseren Körper", so der heutige Toyota-Werksfahrer. "Man darf eines nicht vergessen: Es muss doch im Interesse der Teams und deren Sponsoren sein, dass die Piloten immer frisch und gesund aussehen."