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Massa: Mein bester Ferrari-Moment
In acht Jahren Ferrari ist viel passiert: Neben dem dramatischen WM-Finale 2008 erinnert sich Felipe Massa an einen weiteren ganz speziellen Moment seiner Karriere
(Motorsport-Total.com) - Noch zwei Rennen für Felipe Massa, dann wird er Ferrari nach acht Jahren verlassen - nur Michael Schumacher war länger dort. Die Zukunft ist jedoch weiterhin ungewiss. Der 32-Jährige blickt auf eine lange Zeit mit vielen Höhen und Tiefen zurück: elf Rennsiege, große Formschwankungen, eine schwere Kopfverletzung 2009. Wie wahrscheinlich auch den meisten Fans wird ihm unter anderem ein spezieller Moment seiner Karriere in Erinnerung bleiben, der vielleicht das emotionale Highlight der jüngeren Formel-1-Geschichte markiert: Das WM-Finale vor fünf Jahren in Brasilien.
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Felipe Massa hat mit Ferrari in acht Jahren viele Höhen und Tiefen durchgemacht Zoom
Am 2. November 2008 erlebte Massa den Höhepunkt und gleichzeitig die größte Enttäuschung seiner Formel-1-Karriere: "Definitiv, denn ich war dem WM-Titel so nahe mit diversen Siege und Pole-Positions", erinnert er sich gegenüber 'Gazzetta dello Sport'. Der Brasilianer war als Zweiter mit sieben Punkten Rückstand auf Lewis Hamilton zum Saisonfinale nach Sao Paulo angereist. Nach überlegener Fahrt gewann er sein Heimspiel, was bedeutete, dass sein britischer Konkurrent mindestens Fünfter werden musste.
Diesen Platz erreichte der McLaren-Fahrer in der vorletzten Kurve, während Massa bereits im Ziel war und ganz Brasilien feierte. So gewann schließlich Hamilton die WM 2008 mit zwei Punkten Vorsprung. Als Champion habe sich Massa in jenem Jahr dennoch gefühlt: "Zu 100 Prozent, ja. Ich hatte diesen Titel verdient, wenn man auf die Saison zurückschaut und sieht, was alles passiert ist." Es war gleichzeitig der letzte Karrieresieg für den Ferrari-Piloten, Massa fand anschließend nie wieder zu dieser Form zurück.
Maximale Emotionen beim Heimsieg
Der schönste Moment für ihn war jedoch ein anderer, wenn er seine Zeit beim Team aus Maranello Revue passieren lässt: "Der Tag, der mich immer begleiten wird, war mein erster Sieg in Brasilien (2006, der zweite insgesamt; Anm. d. Red.). Zuhause zu gewinnen, ist für einen Brasilianer, als würde er die Weltmeisterschaft gewinnen. Erinnern Sie sich an Senna? Als er in Interlagos gewonnen hat, war er glücklicher als bei seinem Titelgewinn! Ich habe das Rennfahren in Interlagos gelernt, bin dort aufgewachsen - dort mit einem Ferrari im grün-gelben Rennanzug zu gewinnen, war der beste Moment meines Lebens."
An seinen ersten Tag in der Formel 1 erinnert sich Massa ebenfalls recht emotional: "Es war Anfang 2001, ich kam gerade von Cram aus der Formel Renault. Ich habe mich in Sakko und Krawatte mit Jean Todt getroffen. Das war sehr aufregend, ich habe gezittert." Die Wege der beiden sollten sich fünf Jahre später erneut kreuzen, als Massa zu Ferrari ging, wo Todt als Teamchef arbeitete. "Er war mein bester Lehrer. Ich habe ihn bereits mit 19 Jahren kennengelernt - er war die wichtigste Person in meiner Karriere."
Quo vadis?
Ob Massa im kommenden Jahr ein Cockpit finden wird und somit weiter in der Königsklasse fahren kann, steht derzeit in den Sternen. Falls es nicht klappen sollte, hat er zumindest alternative Pläne: "Ich liebe den Rennsport - er ist Teil meines Lebens und macht mich glücklich. Nach der Formel 1 versuche ich mich vielleicht in anderen Serien." Zwei scheinen ihm da besonders attraktiv: "Die DTM oder die brasilianische Stock-Car-Serie."
Einen Schritt nach Le Mans, wie ihn Mark Webber wagt, der seinen Formel-1-Rücktritt zum Saisonende bekanntgegeben hatte, liegt offenbar ebenfalls im Bereich des Möglichen: "Ich habe keine Erfahrung im Langstreckenrennsport. Falls sich aber weitere Topteams engagieren würden, könnte es interessant werden." Nun stehen aber erst einmal seine beiden letzten Ferrari-Rennen bevor: in Texas und bei seinem letzten Heimspiel in Brasilien.