• 22.11.2013 17:24

  • von Dominik Sharaf

Hülkenberg über Vettel: Das Auto macht den Unterschied

Der Sauber-Pilot wünscht sich auch ein "Spielzeug" mit so viel Abtrieb und nennt es derzeit ein Ding der Unmöglichkeit, dem Red Bull auf der Strecke Paroli zu bieten

(Motorsport-Total.com) - Dass eine Runde in Nico Hülkenbergs Sauber C32 kein Genuss für jeden Rennfahrer wäre, lässt sich nicht behaupten. Dennoch kitzelt es den Mann aus Emmerich, wenn er einen lila-blauen Flitzer an sich vorbeihuschen sieht. Die Rede ist von Sebastian Vettels Red Bull RB9, der derzeit das Maß der Dinge in der Formel 1 ist. "Ich sehe, dass er ein Auto fährt, dass extrem viel Bodenhaftung hat und extrem stabil ist", beschreibt Hülkenberg der Online-Ausgabe der 'Welt' seine Eindrücke vom Wunderwerk.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg, Sebastian Vettel

Hülkenberg vor Vettel: Derzeit entweder Wunschdenken oder Momentaufnahme Zoom

Viel Zeit zum Sammeln bleibt Hülkenberg nicht. Schließlich ist Dranbleiben an der Kreation Adrian Neweys fast ein Ding der Unmöglichkeit. "Ich habe es in Austin einmal versucht, im zweiten Freien Training", erinnert sich der 26-Jährige an die Vorbereitungen zum US-Grand-Prix, als er zufällig vor Vettel lag und beide Piloten gerade einen Longrun absolvierten. Der Champion folgte zwei oder drei Umläufe lang. "Ich habe nicht zurückgezogen und er auch nicht. Irgendwann hat er mich überholt", erinnert sich Hülkenberg.

Er er dann versucht habe, mitzuhalten. Es sei gar nichts mehr gegangen. "Ich musste nur sehen, dass ich mir dabei nicht die Reifen ruiniere", meint der Sauber-Pilot. "Sebastian kann bremsen und einlenken, wo andere das nicht können." Er überlege sich dann, dass er "so ein Spielzeug auch gerne hätte". Bei Sauber sieht Hülkenberg den fehlenden Mosaikstein zu solchen Taten und damit zum ersten Sieg in etwas Leistung, die allen voran in aerodynamischem Abtrieb liegt, nicht im fahrerischen Können: "Ich denke, dass ich mit den Topleuten mithalten kann", demonstriert Hülkenberg eine breite Brust.

Seine jüngsten Topergebnisse führt er als Argument für diese These an: "Das soll nicht arrogant klingen, aber ich denke, dass die Leistungen, die wir derzeit mit Sauber bringen, meine Einschätzung rechtfertigen", so Hülkenberg, der den Motorsport trotz ungewisser Zukunft in der Königsklasse nicht missen will: "Die Formel 1 ist mein Leben. Das Fahren ist eine große Herausforderung und ein geiler Kick, ohne den ich mir mein Leben nicht vorstellen könnte. Ich glaube, ich brauche das."