Sauber feiert 70. Geburtstag des Teamgründers
Peter Sauber wird 70 Jahre alt: Das Team gratuliert mit einer Sonderlackierung aus Suzuka - Monisha Kaltenborn: "Er sieht noch gut aus"
(Motorsport-Total.com) - Peter Sauber feiert an diesem Sonntag seinen 70. Geburtstag. Der Schweizer, der das gleichnamige Formel-1-Team gründete und es viele Jahre durch Höhen und Tiefen leitete, wird seinen runden Geburtstag im Kreise der Familie in seiner Heimat feiern - allerdings wird natürlich auch Formel 1 geschaut. Der leidenschaftliche Racer wird die Leistungen seiner Mannschaft im Grand Prix von Japan vom Sofa aus verfolgen. Peter Sauber tritt (verdientermaßen) kürzer.
© Sauber Motorsport AG
Grüße aus dem fernen Japan: Die Mannschaft gratuliert Peter Sauber Zoom
Aus dem fernen Japan schickt seine Mannschaft, die seit einem Jahr von der Teamchefin Monisha Kaltenborn geleitet wird, einen besonderen Gruß nach Hinwil. Die beiden Sauber-Ferrari C32 von Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez tragen die Zahl 70 auf dem Seitenkasten und den Schriftzug "Happy Birthday". In der Boxengasse von Suzuka versammelte sich das gesamte Rennteam am Sonntagmorgen, um außerdem einen Fotogruß an den Teamgründer zu produzieren.
"Er sieht noch ganz gut aus", scherzt Monisha Kaltenborn mit Blick auf das Alter ihres Chefs und Vorgängers. "Er hat sich nicht verändert seit ich ihn kenne." Die Österreicherin bringt damit das auf den Punkt, wofür Peter Sauber seit jeher steht: Zuverlässigkeit. Ein Mann wie ein Schweizer Uhrwerk. "Ich finde es bewundernswert, wie er sich für die Firma eingesetzt hat. Er hat die Arbeitsplätze gerettet zu einer Zeit, wo andere alle abbauten. Er hat sich mit seinem privaten Geld dafür eingesetzt. Das ist eine Leistung, die in dieser Zeit nicht viele erbringen würden", lobt die Teamchefin.
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Speziallackierung für den Grand Prix von Japan: Eine 70 auf der Seite Zoom
Kaltenborn erinnert damit an die wohl schwierigste Zeit im beruflichen Leben von Peter Sauber. Großes Glück als BMW seine Mannschaft 2006 zum Werksteam machte, riesige Sorgen, als der Hersteller Ende 2009 den Stecker zog. Als die Münchener weg waren, kaufte Peter Sauber sein Team zurück und rettete somit den Formel-1-Standort Hinwil. Die Fans dankten es dem Schweizer unter anderem mit einer kuriosen Facebook-Gruppe ("Scheiß auf BMW, wir unterstützen Peter Sauber!!!").
Nachdem das tiefe Tal nach dem Rückzug von BMW durchschritten war, sollte es mit dem Team wieder in solide und sichere Gewässer gehen. Doch nicht im Haifischbecken Formel 1. Zur Mitte dieses Jahres eilte er als Feuerwehrmann gemeinsam mit Teamchefin Kaltenborn immer wieder nach Russland, um neue Partner an Land zu ziehen - was letztlich gelang. Begleitet wurde das Bemühen von negativer Berichterstattung. Das Team wurde nahezu als Pleitemannschaft dargestellt.
"Er war genauso befremdet über die Attacken, die auch gegen ihn gerichtet waren. Das war für ihn nicht nachvollziehbar. Alle haben gesehen, dass er nicht öffentlich darauf reagiert hat", sagt Kaltenborn, die das Tagesgeschäft abwickelt. "Wir haben eine sehr solide Basis, die uns beiden wichtig ist. Es ist klar, dass es mal Unterschiede gibt. Oft würden wir die gleiche Entscheidung treffen, gehen es aber auf unterschiedlichen Wegen an. Wir kommen aber letztlich zum gleichen Punkt. Es liegt auch an seiner Erfahrung. Ich mache vielleicht eher mal einen Umweg als er. Manchmal bin ich auch direkter als er."