• 23.09.2013 17:24

  • von Christian Schrader

Hamilton und Domenicali verurteilen Buhrufe gegen Vettel

Der Brite und der Italiener bringen jeweils eine weitere Sichtweise auf die Geschehnisse ein - Hamilton: "Niemand sollte für seinen Erfolg ausgebuht werden"

(Motorsport-Total.com) - Nach den erneuten Pfiffen gegen Sebastian Vettel beim Großen Preis von Singapur melden sich Mercedes-Pilot Lewis Hamilton und Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali zu Wort. Während beide den nötigen Respekt für die Leistungen des Heppenheimers fordern und die Pfiffe verurteilen, sinniert Hamilton über Siegesserien in der Königsklasse, denen er nicht allzu viel abgewinnen kann. Im Gegensatz dazu verweist Domenicali zum Teil auf die "einzigartige und unglaubliche" Unterstützung der "Scuderia".

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali, Lewis Hamilton

Domenicali und Hamilton (hier 2012) verurteilen die Pfiffe gegen Vettel Zoom

"Buhen ist so eine negative Sache, besonders wenn jemand so hart arbeitet, um erfolgreich zu sein", nimmt Hamilton den Heppenheimer in Schutz und fordert Respekt für die Leistungen des Deutschen. "Niemand sollte jemals für seinen Erfolg ausgebuht werden, ganz gleich wie leicht oder schwer es war, dort anzugelangen", bekräftigt Hamilton. "Es ist definitiv keine positive Sache zu hören, dass er ausgebuht wird", kritisiert der Brite die Leute, die den Sieger von Singapur auf dem Podium gnadenlos ausgepfiffen haben. "Er ist auf dem Weg zu seiner vierten Weltmeisterschaft und er braucht die Auszeichnung, die er verdient", fordert Hamilton.

Eine derart dominante Ära wie Vettel konnte Hamilton in der Königsklasse bis dato noch nicht prägen. Seinen ersten und einzigen Titel gewann er im Jahr 2008 - sprichwörtlich in letzter Sekunde - beim Saisonfinale in Sao Paulo. "Ich habe versucht mir vorzustellen, wie es ist, wenn ich Rennen so leicht gewinnen würde, wie er es gerade tut", sinniert Hamilton und kommt zu dem Entschluss: "Es ist der Traum eines jeden Rennfahrers, ein Auto zu haben, mit dem du kämpfen kannst. Ich für meinen Teil möchte nicht so weit voraus sein. Ich möchte in der Lage sein, immer gegen ihn oder wen auch immer zu kämpfen."


Fotos: Großer Preis von Singapur


Ins gleiche Horn wie Hamilton - bezüglich der Pfiffe gegen Vettel - stößt auch Ferrari-Teamchef Domenicali. "Ich war nicht glücklich als ich gehört habe, dass Vettel auch auf dem Podium von Singapur ausgebuht wurde", sagt der Italiener. "Der deutsche Fahrer war perfekt und er wurde von einem Auto unterstützt, das genauso schnell wie zuverlässig war. Das sollte anerkannt werden", fordert der 48-Jährige.

Dennoch ruft er den melodischen Untermalungen der Fans nicht ausschließlich Negatives ab. "Es zeigt sicherlich auf der einen Seite, dass Ferraris Unterstützung einzigartig und unglaublich ist und eine wahrhaft globale Leidenschaft rund um das springende Pferd herrscht", sagt Domenicali, der auf der anderen Seite aber den nötigen Respekt für den dominierenden Red-Bull-Piloten fordert: "Wir müssen anerkennen, dass unsere Gegner einen besseren Job gemacht haben als wir, und dazu kann ich nur gratulieren. Im Sport sollte man akzeptieren, wenn jemand anderer besser ist als man selbst."

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