• 02.07.2013 17:47

  • von Stefan Ziegler

McLaren am Nürburgring: Endlich wieder Punkte holen!

Nach zwei punktelosen Rennen will McLaren beim Großen Preis von Deutschland unbedingt wieder in die Top 10 - Setuparbeit steht klar im Vordergrund

(Motorsport-Total.com) - Schon wieder ein "Nuller" für McLaren. Und das ausgerechnet beim Heimrennen des Traditionsteams. Auch deshalb haben sich Teamchef Martin Whitmarsh und seine Mannschaft vorgenommen, beim Großen Preis vom Deutschland nicht erneut mit leeren Händen abzureisen. Vielmehr will McLaren den MP4-28 im Freien Training so einstellen, dass am Nürburgring endlich wieder Top-Ergebnisse drin sind.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Ein McLaren vor der Konkurrenz: So stellt man sich in Woking die nahe Zukunft vor Zoom

Die Schmach von Silverstone, bei der sowohl Jenson Button und auch Reifen-Pechvogel Sergio Perez keine WM-Zähler eingefahren hatten, habe man schon abgehakt, meint Whitmarsh. Er erklärt: "Das Team reist mit frischer Motivation an den Nürburgring. Unser Ziel für Deutschland ist, beide Autos in die Punkteränge zu bringen, nachdem es uns zweimal in Folge nicht gelungen ist, in die Top 10 zu fahren."

"Jenson und Checo haben trotz dieser Enttäuschungen fehlerfreie Leistungen gezeigt. Sie sind und bleiben positiv und zuversichtlich gestimmt", sagt der McLaren-Teamchef. "Die beiden Fahrer haben dazu beigetragen, das Team bei der Stange zu halten, um die Probleme am MP4-28 in den Griff zu kriegen. Wenn wir nur ungestört weitere Kilometer abspulen können, dürfte es uns leichter fallen, das Auto schneller zu machen."

Training, Training, Training

"Deshalb hoffen wir auf gutes Wetter, damit wir die Möglichkeit haben, möglichst viel zu lernen", so Whitmarsh. Der Nürburgring stelle jedoch eine "ganz andere" Herausforderung dar als Silverstone. "Er verlangt ein höheres Abtriebsniveau, um das das kurvenreiche Infield zu meistern. An den Ausgängen der Kurven brauchst du außerdem viel Traktion. Das sind die Bereiche, die eine gute Rundenzeit ausmachen."

Und genau darauf hat es Button abgesehen. Denn: "Silverstone war natürlich nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Es gab aber auch Gründe, um frohen Mutes nach vorn zu schauen. Unser Auto hat nun eine bessere Balance und ist viel fahrbarer", meint der Ex-Weltmeister. Er fährt fort: "Wir hoffen daher auf ein trockenes Freies Training, um unser Setup weiter verfeinern zu können."

"Der Nürburgring ist ein Kurs, der enges Racing und viele Überholmanöver zulässt. Die Kombination aus langsamen und mittelschnellen Kurven sorgt dafür, dass die Autos eng beisammen liegen. Es gibt auch eine Reihe heftiger Bremszonen. Da kann man sich auf der Innenseite leicht danebenbremsen. Die Strecke weist jedenfalls ein paar richtig schöne Passagen auf", sagt Button in der McLaren-Vorschau.

Den Rückschlag vergessen machen

Was den britischen Rennfahrer offenbar besonders reizt: Die Strecke lässt unterschiedliche Linien zu. "Das bedeutet, dass du am Eingang einer Kurve etwas verlieren, aber dank guter Traktion oder einer besseren Positionierung am Ausgang der Kurve wieder etwas gutmachen kannst", erklärt Button. So etwas hat sein Teamkollege Perez im Sinn, doch Silverstone ist bei ihm noch nicht ganz vergessen.

"An diesem Wochenende habe ich eine gute Leistung gezeigt", meint Perez. Er berichtet: "Ich hatte ein gutes Rennen und schien in die Punkte zu fahren, ehe kurz vor Schluss ein Reifenschaden auftrat. Solche Rückschläge gibt es im Motorsport. Es ist daher gut, schon in wenigen Tagen wieder im Auto zu sitzen und erneut loszulegen. Ich habe ja meine Formelsport-Karriere in Deutschland begonnen."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Großbritannien


"Ich habe daher beste Erinnerungen an diesen Ort. Und ich mag es, auf dem Nürburgring zu fahren. Es ist ein Kurs, auf dem du attackieren musst, um alles aus einer Runde herauszuholen. Das dürfte meinem Fahrstil gut entgegenkommen", sagt der Mexikaner. "Natürlich würde ich es lieben, auf der alten Strecke, der Nordschleife, zu fahren. Das muss ein unglaublicher Ort für einen Grand Prix gewesen sein."

"Ich freue mich aber auch über ein gutes Ergebnis auf der neuen Strecke", so der McLaren-Pilot. Für sein Team war der Nürburgring bisher übrigens ein gutes Pflaster: Das Team siegte seit 1984 sieben Mal auf dem Grand-Prix-Kurs, zuletzt 2011 mit Lewis Hamilton. Elf Mal hat ein McLaren-Fahrer im gleichen Zeitraum die Pole-Position erobert und sieben Mal fuhr einer von ihnen die schnellste Runde.