Tost: "Kosten werden um 80 bis 100 Prozent steigen"

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost kritisiert, dass es vor dem Hintergrund des neuen Motorenreglements nicht geschafft wurde, ein Motoren-RRA aufzustellen

(Motorsport-Total.com) - Ab der kommenden Saison wird die Formel von V6-Turbomotoren befeuert, doch schon jetzt sorgt das neue Reglement, genauer gesagt deren finanzielle Auswirkungen, für Kopfzerbrechen. So kritisiert Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost, dass es im Vorfeld der Saison 2014 nicht geschafft wurde, ein für alle Teams und Hersteller geltendes Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA) bezüglich der Motoren auszuarbeiten.

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Franz Tost mag am liebsten gar nicht an die Kosten für die kommende Saison denken Zoom

"Es gab zahlreiche Meetings zum Thema RRA. Wir haben ein RRA für die Chassis, doch das ist nicht so wichtig, denn die Chassis-Kosten haben wir mehr oder weniger unter Kontrolle", meint Tost und fügt hinzu: "Doch wir haben es nicht geschafft, ein RRA für den Antriebsstrang zu formulieren. Das wäre wesentlich wichtiger gewesen, denn die Kosten in diesem Bereich werden im nächsten Jahr um 80 bis 100 Prozent steigen."

"Wir hätten etwas ausarbeiten müssen, doch wie üblich brachten die Hersteller trotz zahlreicher Meetings nichts zu Papier", kritisiert der Österreicher und merkt an: "Das liegt daran, weil jeder seine eigene Entwicklung vorantreibt und versucht, sich gegenüber den anderen einen Vorteil zu verschaffen."

"Unterm Strich sind es die Teams und damit die Kunden, die die Rechnungen bezahlen müssen", weiß Tost und unterstreicht erneut: "Wie schon gesagt, wird das kommende Jahr sehr, sehr teuer werden." Ob Toro Rosso auch in der Saison 2014 auf Ferrari-Motoren setzten wird, ist noch offen. Die Gerüchte bezüglich eines Wechsels zu Renault halten sich hartnäckig.

Neben Ferrari und Renault wird auch Mercedes in der kommenden Saison ein V6-Triebwerk stellen. Mercedes-Teamchef Ross Brawn gibt sich in Reaktion auf die Kritik von Tost zurückhaltend: "Ich kann natürlich nicht kommentieren, welchen Hersteller Franz in diesem Fall meint, aber über einen Zeitraum von mehreren Jahren gesprochen werden die Kosten nicht höher sein als im Moment."

"Es wird am Anfang einen Ausschlag nach oben geben, ganz einfach, weil die Homologationsprozesse einen großen Aufwand bedeuten. Doch es ist unser Ziel, die Kosten zu drücken. Deshalb kann ich es nicht unterschreiben, dass die Kosten um 80 bis 100 Prozent seigen werden - zumindest nicht in unserem Fall", so Brawn.