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Renault: Härtetest Schanghai mit Bravour bestanden
Für den Motorenhersteller waren die kniffligen Pirelli-Reifen eine Herausforderung, mit dem Abschneiden in China ist man jedoch hochzufrieden
(Motorsport-Total.com) - Der dritte Formel 1-Grand-Prix des Jahres war an Spannung kaum zu überbieten. Trotz eines beschädigten Frontflügels erreichte Kimi Räikkönen am Ende den zweiten Platz. Der Finne hatte dabei die Pferdestärken des RS27-Achtzylinders im Heck seines Lotus E21. Der Formel 1-Weltmeister des Jahres 2007 kam rund zehn Sekunden hinter dem Sieger Fernando Alonso ins Ziel. Lewis Hamilton sah die schwarz-weiß karierte Flagge als Dritter nur knapp vor Titelverteidiger Sebastian Vettel im Red Bull.
© Lotus
Lotus und Kimi Räikkönen waren am Sonntag die Speerspitze Renaults Zoom
Räikkönen, der den Saisonauftakt in Australien gewonnen hatte, festigte seine zweite Position in der WM-Tabelle. Vettel verteidigte mit Rang vier seine Führung. Der Heppenheimer zeigte in den letzten Runden eine atemberaubende Aufholjagd. Am Ende verpasste er das Podium in einem packenden Fotofinish um lediglich 0,2 Sekunden. Romain Grosjean fuhr im zweiten Lotus auf Rang neun und sicherte seinem Team damit WM-Zähler. Insgesamt sammelten die Partnerteams von Renault beim Großen Preis von China 32 WM-Punkte.
Auf dem kurvigen Kurs vor den Toren der chinesischen Metropole Schanghai spielten die Reifen respektive die richtige Strategie eine entscheidende Rolle. Während Alonso und Räikkönen mit der weicheren der beiden Mischungen ins Rennen gingen und daher frühzeitig die Box ansteuern mussten, entschied sich Sebastian Vettel für die harten Pirelli-Pneus. Der dreifache Weltmeister wechselte erst fünf Runden vor Schluss auf die soften Reifen und sorgte so für ein echtes Herzschlagfinale.
Williams und Caterham unter ferner liefen
Vettel fuhr pro Runde bis zu vier Sekunden schneller als die Konkurrenten vor ihm. Das Resultat: Beim Überqueren der Ziellinie lag er nur noch einen Wimpernschlag hinter Hamilton zurück. Nach Problemen im Qualifying startete Mark Webber im zweiten Red Bull aus der Boxengasse. Der Australier kämpfte sich bis auf Rang acht nach vorne. Doch in der 16. Runde kollidierte er beim Überholversuch mit Toro Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne. Die Folge war ein zerstörter Frontflügel, Webber musste zu einem unplanmäßigen Stopp an die Box. Kurz darauf löste sich das rechte Hinterrad an seinem RB9 und der 36-Jährige musste das Rennen aufgeben.
Die beiden Williams-Fahrer Pastor Maldonado und Valtteri Bottas kamen auf den Rängen 13 und 14 ins Ziel. Beide hatten sich für eine Dreistopp-Strategie entschieden. Während Maldonado mit der weichen Reifenmischung ins Rennen ging, begann Bottas den Großen Preis von China mit den harten Pneus. Das Caterham-Team lieferte sich erneut einen spannenden Kampf mit den beiden Marussia von Jules Bianchi und Max Chilton. Am Ende fuhr Charles Pic als 16. über die Ziellinie. Giedo van der Garde schob sich auf Position 18 zwischen die beiden Marussia.
In Bahrain wieder knifflig
In der Konstrukteurswertung der WM liegt Red Bull mit fünf Zählern Vorsprung vor Ferrari. Das Lotus-Team folgt auf Rang drei. Remi Taffin zeigt sich zufrieden und gratuliert Enstone: "Die Mannschaft hat während des gesamten Wochenendes einen tollen Job gemacht und sich diese wichtigen WM-Punkte wirklich verdient. Für Red Bull lief es in China nicht ganz optimal", erklärt der Renault-Einsatzleiter. "Allerdings hat Sebastian Vettel nach Startplatz neun im Qualifying mit seiner tollen Aufholjagd im Rennen noch das Maximum an Punkten herausgeholt."
© Williams
Von Williams und Valtteri Bottas war im Reich der Mitte nicht viel zu sehen Zoom
Taffin weiter: "Wir freuen uns natürlich sehr, dass gleich zwei Partnerteams von Renault so weit vorne in der WM-Tabelle liegen. Wie erwartet spielten die Reifen auch beim Großen Preis von China eine entscheidende Rolle. Daher liegt unser Fokus hier auf einem gut dosierbaren und effizienten Motor, mit dem unsere Piloten besonders reifenschonend fahren können", kommentiert der Franzose die technische Facette. "Diesbezüglich stellt Schanghai mit seinen zahlreichen langsamen Kurven und den vielen harten Bremsmanövern besonders hohe Ansprüche."
Der Einsatzleiter sieht noch Arbeit auf sich zukommen: "Aber die Situation ist für alle gleich und wir arbeiten hart daran, unseren Partnerteams die bestmögliche Performance zu liefern. Auch der Grand Prix von Bahrain am kommenden Wochenende stellt eine Herausforderung dar", blickt Taffin voraus. "Allerdings sind die Bedingungen dort nicht ganz so schwierig wie in Schanghai. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir die kurze Pause nutzen, um für dieses Rennen optimal gerüstet zu sein."