Warum Grosjean unter französischer Flagge fährt

Romain Grosjean besitzt neben der französischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft, doch die Eidgenossen verkannten sein Talent

(Motorsport-Total.com) - Vater Schweizer, Mutter Französin: Romain Grosjean besitzt zwei verschiedene Pässe und könnte frei wählen, für welches Land er im Motorsport antritt. Nachdem er in Genf geboren und auch zur Schule gegangen ist, wäre es eigentlich naheliegend, dass er mit eidgenössischer Lizenz fahren würde. Doch Grosjean entschied sich für das Heimatland seiner Mutter. Wie sein Vater Christian jetzt enthüllte, war dafür die mangelnde Unterstützung in der Schweiz der ausschlaggebende Grund.

Romain Grosjean demonstriert seine Verbundenheit mit Frankreich

"Die Schweiz hat uns bei der Karriere meines Sohnes nie geholfen, die Franzosen immer. Mein Herz schlägt für die Schweiz, aber man muss gegenüber der Nation, die einem eine Chance gab, loyal sein und bleiben", wird Vater Grosjean von 'Blick' zitiert. Daher entschied sich sein Sohn, mit der Trikolore anstatt mit dem weißen Kreuz auf dem Auto zu fahren.

"2003 wurde Romain Meister der Formel Lista. Doch der Schweizer Rennstallbesitzer Andreas Jenzer sah in Romain kein Talent, entschuldigte sich wenigstens ein paar Jahre später", schildert Christian Grosjean die Schwierigkeiten in der Anfangsphase der Karriere seines Sohnes. Auch im Nachbarland Österreich war man vom Talent Romains nicht überzeugt: "2005 fragten wir bei Red Bull nach. Doch Dr. Marko nahm Buemi und Jani. Da half uns Renault weiter."