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Force India verzichtet auf das zweite Freie Training
Kein Einsatz am Nachmittag in Bahrain: Nach den Vorfällen vom Mittwoch verzichtet Force India mit beiden Autos auf das zweite Freie Training
(Motorsport-Total.com) - Im zweiten Freien Training zum Großen Preis von Bahrain gehen nur 22 von 24 Piloten auf die Strecke. Das indisch-britische Force-India-Team verzichtet nämlich auf die Teilnahme an dieser Einheit, sodass Nico Hülkenberg und Paul di Resta erst wieder im dritten Training am Samstag ins Lenkrad greifen werden. Dann wird Force India erneut antreten - genau wie am Sonntag im Rennen.
© xpbimages.com
Nico Hülkenberg und Force India waren in Bahrain nur am Vormittag unterwegs
Dies bestätigt Teammanager Bob Fernley gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Man habe im ersten Freien Training genug Kilometer abgespult, um durch das Auslassen der zweiten Session nicht ins Hintertreffen zu geraten. "Die Ingenieure haben mir gegenüber gerade noch einmal bestätigt, dass wir sämtliche Daten haben, die wir brauchen", sagt Fernley. Beide Fahrer testeten beide Reifenvarianten.
Deshalb schweigen die Mercedes-Motoren im Heck der Force-India-Fahrzeuge am Nachmittag. Als Nachwirkung des Zwischenfalls, in den einige Teammitglieder am Mittwoch verwickelt worden waren. Ein Teambus war bei einer Auseinandersetzung zwischen Protestlern und Polizei zwischen die Fronten geraten. Dabei landete ein Molotow-Cocktail neben dem Auto, doch Verletzte gab es nicht.
Force India kehrt im dritten Training zurück
Dieser Vorfall habe Force India jedoch "emotional etwas aus der Fassung gebracht", wie es Fernley formuliert. Mit Konsequenzen: "Deshalb mussten wir ein paar Umstrukturierungen vornehmen, um ein gutes drittes Freies Training, ein gutes Qualifying und ein gutes Rennen hinlegen zu können. Wir nahmen heute noch einmal eine frische Standortbestimmung vor", erläutert der Teammanager.
"Am Morgen fuhren wir richtig viele Runden. Das erlaubt uns, die besagte Umstrukturierung unseres Programms durchzuführen und das Team emotional stabil zu halten", meint Fernley. Dies geschehe nicht auf Druck der Versicherung des Rennstalls, betont er. "Wir haben alle Belange schon vorab geklärt. Da gibt es keine Probleme." Das Team müsse nun eben mit der Situation umgehen.
Dass im Zuge der Zwischenfälle bereits zwei Angestellte die Heimreise angetreten haben, werfe Force India nicht zurück. "Damit kommen wir klar", sagt Fernley und merkt an: "Wir sind gut aufgestellt. Wir stehen hinter dieser Entscheidung. Wir tragen Sorge dafür, unsere Teammitglieder zu unterstützen. Unterm Strich sind wir doch eine große Familie. Das wollen wir beibehalten", erklärt der Brite.
Ecclestone steht hinter Force India
Übrigens mit dem Segen von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. "Ich habe mich mit ihm unterhalten. Er möchte natürlich, dass wir das komplette Programm bestreiten. Er unterstützt uns aber in unserer Position. Das gilt auch für die Streckenleitung", sagt Fernley. Und Ecclestone selbst geht bei 'Sky' sogar noch einen Schritt weiter und bietet an, gemeinsam mit dem Force-India-Team zu pendeln.
"Ich habe ihm (Bob Fernley; Anm. d. Red.) gesagt: Wenn sie normal weitermachen, solange arbeiten, wie sie eben arbeiten, bis ein Uhr nachts oder so, dann bleibe ich gerne so lange hier und fahre mit ihnen zurück - in den gleichen Autos wie die Mechaniker", sagt Ecclestone. Gegenüber 'Autosport' fügt Fernley hinzu, dass die Entscheidung der Formel 1, in Bahrain zu fahren, weiter vertretbar sei.
"Bei allem Respekt, aber ich denke nicht, dass die FIA oder die Behörden in Bahrain je gesagt haben, dass die Sicherheit zu einhundert Prozent garantiert werden kann. Uns allen war klar: Wenn wir hierher reisen, dann besteht ein geringes Risiko. Es ist aber erstrebenswert, das Risiko einzugehen, wenn es eine Plattform für eine Diskussion schafft, um Bahrain in eine gesunde Position zu bringen."