• 21.06.2011 16:06

  • von Tim Schwenger

Karthikeyan: "Ich fühle mich wie ein Anfänger"

Narain Karthikeyan spricht über seine Formel-1-Rückkehr und die Unterschiede des Comebacks im Vergleich mit Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Narain Karthikeyan ging in der Formel-1-Saison 2005 für Jordan an den Start. Seitdem erhielt er keinen neuen Vertrag für ein weiteres Jahr in der Königsklasse des Motorsports, doch in der aktuellen Saison holte ihn HRT an Bord. Selten gelingt es Formel-1-Fahrern, nach so langer Abstinenz eine zweite Chance zu bekommen oder im zweiten Anlauf den Durchbruch zu schaffen. Genau das hat Karthikeyan in diesem Jahr aber vor.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan möchte seine Chance beim Comeback in der Formel 1 nutzen

Obwohl Karthikeyan 2005 schon Rennen fuhr, fühlt sich für ihn alles neu an. "Die Formel 1 ist immer harte Arbeit. Es ist eine Weile her, dass ich gefahren bin und viele Dinge wie die Reifen oder die Fahrhilfen haben sich verändert. Ich fühle mich wie ein Anfänger", sagt der Inder. "Aus der NASCAR zurückzukehren war wieder ein großer Schritt, aber ich fühle mich wohl im Team und in Vitantonio Liuzzi habe ich eine guten Teamkollegen, der mir die Möglichkeit für einen Vergleich bietet."

Karthikeyan sieht aber ein, dass Liuzzi in den ersten Rennen der Saison schneller war: "Der Unterschied beträgt zwei Zehntel, also nicht viel. Um ihn zu schlagen, muss ich alle Sektoren in der Qualifikation zusammenbringen und darf keine Fehler machen", nimmt Karthikeyan kein Blatt vor den Mund. "Dann wäre ich mit meiner Leistung zufrieden."

Vergeblich versucht Michael Schumacher seit dem vergangenen Jahr ein erfolgreiches Comeback in der Formel 1, doch Karthikeyan sieht keine Parallelen zwischen dem Rekord-Weltmeister und sich selbst. "Nein, es besteht ein Unterschied zwischen uns. Michael fuhr in den vergangenen drei Jahren überhaupt keine Rennen. Ich habe die A1GP-Serie in einem Formelauto bestritten, das ein gutes Chassis hatte. Dort konnte ich Poles und Siege herausfahren", erzählt der HRT-Pilot. Er habe nicht die Zeit gehabt, um zuhause die Hände in den Schoß zu legen. "Ich denke, für Michael war das Comeback schwieriger."

Der Gedanke an eine Formel-1-Rückkehr war für Karthikeyan noch im vergangenen Jahr nicht vorstellbar. "Ich wollte zurück in die NASCAR gehen, weil es mir dort gut gefiel. Ich kenne Colin Kolles schon lange und wir zogen es in Betracht, dass ich fahren könnte, wenn dieses Jahr ein Grand Prix in Indien stattfindet", berichtet der Inder. "Ich bekam einen Anruf und wir hatten ein Meeting. Dann entschieden wir uns dafür, diesen Weg zu gehen."