Renault übt sanfte Kritik an Petrov

Teammanager Steve Nielsen erhöht verbal den Druck auf Vitaly Petrov und spricht über die gestiegenen Erwartungen bei Renault

(Motorsport-Total.com) - Im zweiten Renault hätten dieses Jahr auch Timo Glock oder Christian Klien sitzen können, aber die Entscheidung der neuen Teameigentümer fiel letztendlich - auch aus kommerziellen Gründen - auf Vitaly Petrov. Die "Rakete aus Wyborg" hat ihr Talent schon einige Male aufblitzen lassen und damit so manchen Experten positiv überrascht.

Titel-Bild zur News: Vitaly Petrov

Rookie Vitaly Petrov steht klar im Schatten des erfahreneren Robert Kubica

Unterm Strich war Petrov jedoch nicht allzu effektiv, denn im Stallduell mit Robert Kubica liegt er mit 0:6 (Qualifyings) beziehungsweise 6:59 (Punkte) zurück. "Wir müssen beginnen, mit beiden Autos zu punkten", übt Teammanager Steve Nielsen daher sanfte Kritik. "Vitaly hat dieses Jahr erst einmal Punkte gemacht. Wir wollen Mercedes im Kampf um den vierten WM-Platz herausfordern, aber dafür brauchen wir zwei Fahrer, die regelmäßig in die Punkte fahren."#w1#

Nicht nur wegen dieser Aussage wächst der Druck auf Petrov. Bereits vor Saisonbeginn waren Gerüchte kursiert, wonach Renault in seinen Vertrag eine Kündigungsklausel reingeschrieben haben soll. Unbestätigten Spekulationen zufolge könnte diese so aussehen, dass der Russe zur Saisonhalbzeit mindestens halb so viele Punkte auf dem Konto haben muss wie Kubica. Das heißt jedoch nicht, dass er automatisch gefeuert wird, sollte er diese Vorgabe nicht erreichen.


Fotos: Vitaly Petrov, Großer Preis von Monaco


Klar ist auch, dass sich nach den jüngsten Ergebnissen von Kubica die Erwartungshaltung des Teams verändert hat: "Am Saisonbeginn hätten wir nicht gedacht, dass wir hier auf das Podium fahren würden, aber heute haben wir das aufgrund unseres Speeds geschafft", so Nielsen nach Platz drei in Monte Carlo. "Das ist großartig, aber wir sind sogar ein bisschen enttäuscht darüber, denn ich glaube, mit unserem Auto hätte man auch Zweiter oder sogar Erster werden können."

"Es reicht uns nicht mehr, im Qualifying in die Top 10 zu kommen, sondern wir wollen in die Top 6 und die Topteams herausfordern und auf das Podium fahren", kündigt der Brite an. Das soll dank weiterer Updates gelingen, die Renault für die nächsten Rennen plant. Unter anderem könnte bald auch ein F-Schacht-System zum Einsatz kommen. Von der ursprünglichen Linie, kein solches System zu entwickeln, ist man in Enstone bereits abgewichen.