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Ausstiegsdrohung: Das komplette Ferrari-Statement
Der Machtkampf ist eröffnet: Ferrari drohte mit Ausstieg, wenn das Budgetlimit bleibt - Hier das komplette Statement der Scuderia zum Nachlesen
(Motorsport-Total.com) - Im Machtkampf zwischen der FIA und Ferrari hat das große Säbelrasseln begonnen. Nach seiner heutigen Vorstandssitzung hat Ferrari laut und deutlich damit gedroht, 2010 nicht mehr in der Formel 1 anzutreten, wenn es beim bisher geplanten Reglement mit einer Budgetobergrenze und technischen Freiheiten für die Teams, die sie einhalten, bleibt. Nach der Sitzung veröffentlichte der Ferrari-Vorstand ein Statement, in dem harte Kritik an der FIA geübt und mit dem Rückzug gedroht wurde.
© xpb.cc
Ferrari ist im Machtkampf mit der FIA einen Schritt weiter gegangen
Im ersten Teil der Mitteilung wurden jedoch zunächst die Konzernergebnisse des ersten Quartals 2009 präsentiert: "Trotz des derzeit schlechten wirtschaftlichen Klimas, das vor allem den Automobilsektor getroffen hat, reichten die Ferrari-Zahlen an das Rekord-Niveau, das 2008 erreicht werden konnte. Der Umsatz in den ersten drei Monaten lag bei 441 Millionen Euro im Vergleich zu 455,7 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2008. Im ersten Quartal konnte ein Handelsgewinn von 54 Millionen Euro gemacht werden, im vergangenen Jahr waren es 59 Millionen."#w1#
"Die Ergebnisse resultieren aus der Markteinführung neuer Modelle, vor allem aus dem Erfolg des Ferrari California und des Scuderia Spider 16M, konstant zunehmenden Aktivtäten rund um die Marke (e-Commerce, Lizensierung, Merchandising und Einzelhandel) und den fortwährenden Bemühungen des Unternehmens, die Effizienz zu maximieren."
Die Ausstiegsdrohung
Im zweiten Teil des Statements folgte die massive Drohung des Ferrari-Vorstands um den Vorsitzenden Luca di Montezemolo in Richtung der FIA. "Der Vorstand hat auch die Entwicklungen untersucht, die mit den Entscheidungen verbunden sind, die der Automobil-Weltverband FIA bei einer außerordentlichen Sitzung des FIA-Weltrats am 29. April 2009 getroffen hat", hieß es.
"Obwohl dieses Meeting ursprünglich nur einberufen wurde, um eine disziplinarische Angelegenheit zu klären, bedeuten die dort getroffenen Entscheidungen, dass es in der Saison 2010 - zum ersten Mal überhaupt in der Formel 1 - zwei verschiedene Reglements geben wird, die auf willkürlichen technischen Regeln und wirtschaftlichen Parametern basieren", fuhr der Vorstand fort.
Und weiter: "Der Vorstand ist der Ansicht, dass die Gründe, warum Ferrari in den vergangenen 60 Jahren ununterbrochen - als einziger Hersteller, der bereits bei der Einführung 1950 dabei war - an der Weltmeisterschaft teilnimmt, nicht mehr gegeben sind, wenn das die künftigen reglementarischen Rahmenbedingungen in der Formel 1 sind."
Attacke gegen den Führungsstil der FIA
Weiter hieß es: "Der Vorstand drückte auch seine Enttäuschung über die Methoden der FIA aus, solch schwerwiegende Entscheidungen zu treffen und darüber, dass die FIA es ablehnt, mit den Herstellern und Teams zu einer Einigung zu finden. Die Grundsätze im Führungsstil, die in den vergangenen 25 Jahren zur Entwicklung der Formel 1 beigetragen haben, wurden missachtet, ebenso die bindenden vertraglichen Verpflichtungen zwischen Ferrari und der FIA selbst, was die Stabilität des Reglements angeht."
"Gleiche Regeln für alle Teams, ein stabiles Reglement, die Fortführung der Bemühungen der FOTA, sinnvoll und schrittweise die Kosten zu senken sowie die Art, die Formel 1 zu führen, sind die Prioritäten für die Zukunft", forderte der Ferrari-Vorstand. "Wenn diese unverzichtbaren Prinzipien nicht respektiert und wenn die Regeln für 2010 nicht geändert werden, dann hat Ferrari nicht vor, für die kommende Formel-1-Weltmeisterschaft zu melden."
Abschließend hieß es: "Ferrari vertraut darauf, dass seine vielen Fans auf der ganzen Welt verstehen werden, dass diese schwierige Entscheidung der Haltung von Ferrari zum Motorsport und vor allem zur Formel 1 entspricht. Wir versuchen immer, die sportlichen und technischen Werte hervorzuheben. Der Vorstandsvorsitzende wurde beauftragt, nach passenden Lösungen und Wegen zu suchen, um die Interessen des Unternehmens zu wahren."