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Fisichella klammert sich an Force India
Giancarlo Fisichella möchte unbedingt in der Formel 1 bleiben und für Force India Rennen fahren - Testfahrerjob wäre auch eine Option
(Motorsport-Total.com) - Seit Renault Fernando Alonso und Nelson Piquet jun. für 2008 bestätigt hat, steht Giancarlo Fisichella quasi auf der Straße: Die Zukunft des dreifachen Grand-Prix-Siegers steht momentan nur in den Sternen - aber er selbst sieht sie weiterhin in der Formel 1. Die letzte Chance darauf ist allerdings das Nachzüglerteam Force India.
© Force India
Giancarlo Fisichellas letzter Strohhalm in der Formel 1 ist Force India
Bei den Evaluierungstestfahrten in Jerez vor einer Woche war Fisichella zweitschnellster von sieben Kandidaten - nur der junge Österreicher Christian Klien stellte ihn am gleichen Tag in den Schatten. Der Ex-Renault-Pilot überzeugte die Ingenieure aber Berichten zufolge vor allem mit seinem präzisen technischen Feedback und mit einem Engagement, denn im Gegensatz zu Ralf Schumacher bekennt er sich öffentlich dazu, dass er den Stammvertrag möchte.#w1#
Keine Berührungsängste mit Force India
"Mein Ziel ist, für Force India Rennen zu fahren", erklärte er gegenüber 'Autosprint'. "Sonst hätte ich mich nicht auf das Shootout eingelassen, denn so etwas ist immer eine angespannte Angelegenheit. Alle Fahrer in Jerez waren deswegen dort, machen wir uns nichts vor. Sogar Ralf Schumacher kam zwei Tage früher an, ging die Strecke ab, um sich Linien anzusehen, stand in Kontakt mit der Box. Das hat er bei Toyota nie gemacht. Niemand kam nach Jerez, nur um dort Tourist zu sein."
Inzwischen hat auch der vermögende Teameigentümer Vijay Mallya offiziell bestätigt, dass sich die sieben Kandidaten einem klassischen Shootout gestellt haben, auch wenn dies von Teamchef Colin Kolles ständig dementiert wurde. Und es geht diesmal auch nicht ums Geld: "Sie haben mir gesagt, dass sie neben Sutil einen erfahrenen Piloten wollen. Dafür bin ich hier", gab Routinier Fisichella zu Protokoll.
Wie in solchen Situationen üblich hat der 34-Jährige vor dem Jerez-Test eine Option unterschrieben, die es Force India erlaubt, ihn bei bedarf als Stammfahrer für die Formel-1-Saison 2008 einzusetzen. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch, dass Fisichella mit der Möglichkeit, doch bei Renault bleiben zu dürfen, bereits abgeschlossen hatte - auch wenn er dies öffentlich natürlich nicht zugeben wollte.
Fisichella ist sauer auf Renault
Force India würde er jedenfalls "nicht als Lückenbüßer" betrachten, sondern "als neue Phase in meiner Karriere". Sollte diese zu Ende gehen, "dann wäre das schade, weil ich glaube, dass ich noch einen Platz in der Formel 1 verdiene. Ich hätte mir daher auch etwas mehr Aufmerksamkeit von Renault gewünscht, denn in den drei Jahren dort habe ich immerhin zum Gewinn zweier Weltmeisterschaften beigetragen."
Sollte er bei Force India tatsächlich genommen werden, würde dies sportlich natürlich einen dramatischen Abstieg ans Ende des Feldes bedeuten. Das ist Fisichella durchaus bewusst: "Ich weiß, dass die ersten Rennen schwierig werden würden, wenn ich auf einmal wieder in den letzten paar Reihen stehe, aber ich sehe großes Potenzial in diesem Team. Es mangelt ihnen nicht an finanziellen Ressourcen", spielte er auf Mallyas Vermögen an.
Übrigens ist der Überlebenswille des WM-Vierten von 2006 in der Formel 1 so groß, dass er sich sogar vorstellen kann, bei einem Topteam als Testfahrer anzuheuern: "Das würde ich in Betracht ziehen", stellte er sich quasi selbst in die Auslage. "Es gibt Topteams, bei denen diese Position noch nicht besetzt ist." Nur einen Wechsel in eine andere Rennserie wie die DTM kann sich der zweifache Familienvater derzeit noch nicht vorstellen.