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Reifendruckstrafe! Vinales verliert Platz zwei - warum er plötzlich so stark war
Aus dem Nichts kämpft Maverick Vinales in Katar mit der KTM um den Sieg - Warum seine Leistung plötzlich derart gut war - Zeitstrafe wirft ihn auf P14 zurück
(Motorsport-Total.com) - Maverick Vinales hat beim Grand Prix von Katar für die große Überraschung gesorgt. Vom sechsten Startplatz hielt sich der Fahrer vom Tech3-KTM-Team immer in der Spitzengruppe auf und konnte die vielen Ducati-Fahrer angreifen. Bei Rennhalbzeit überholte er auch Marc Marquez und übernahm anschließend von Franco Morbidelli die Führung.

© KTM
Fünf Runden lang führte Maverick Vinales den Grand Prix an Zoom
In der 16. Runde fuhr Vinales die Kurve 6 nicht ganz ideal. Marquez überholte und verwies ihn auf Platz zwei. In der Schlussphase konnte Vinales den Ducati-Fahrer zwar nicht mehr angreifen, aber er verwaltete den Vorsprung auf Francesco Bagnaia.
Vinales fuhr als Zweiter ins Ziel und sorgte für großen Jubel im KTM-Lager. Denn mit diesem Ergebnis hatte niemand gerechnet. Doch unmittelbar nach der Zieldurchfahrt meldete die Rennleitung eine Untersuchung gegen den Mindestdruck im Vorderreifen.
Ein Fahrer muss während mindestens 60 Prozent der Grand-Prix-Renndistanz über dem vorgeschriebenen Mindestdruck liegen. Bei Vinales war das nicht der Fall. Dafür sprachen die Rennkommissare eine Zeitstrafe von 16 Sekunden aus, wie es im Reglement steht.
Somit fiel der KTM-Fahrer vom zweiten auf den 14. Platz zurück. Aber das war Vinales herzlich egal, denn für ihn stand die Performance im Vordergrund. "Was auch immer passiert, ist mir egal", meinte er kurz bevor die Strafe feststand.
"Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, zufrieden mit der Leistung. Wir sind sehr stolz - das war etwas, das wir gebraucht haben, und wir haben es geschafft. Das ist ein Erfolg für unser Projekt - also: wirklich glücklich."
Vinales glaubte an Siegchance mit vierter Marke
Hat er den möglichen Sieg mit einer vierten Marke - das hat noch kein MotoGP-Fahrer geschafft - gewittert? "Ja, in einem Moment habe ich den Vorsprung von 0,7 Sekunden gesehen und mir gesagt: 'Komm schon, Maverick, du kannst das schaffen.'"
"Natürlich glaube ich daran, dass ich es schaffen kann. Offensichtlich ist es nicht einfach - wir kämpfen gegen herausragende Fahrer wie Marc und 'Pecco', die zweifellos sehr schnell sind. Marc meinte, er habe die Situation mit dem Vorder- und Hinterreifen ein wenig kontrolliert."

© KTM
Die Performance war für KTM ein Befreiungsschlag Zoom
"Ich habe es versucht, ich habe alles gegeben - und ja, es war fast geschafft. Aber für mich bedeutet das mehr als ein Sieg. Es ist ein Beweis für das, was kommt. Wir müssen sehr zufrieden sein - wir haben gegen die Ducatis gekämpft und unser Potenzial mit der KTM gezeigt. Das ist großartig."
"Wir glauben an unseren Prozess, wir glauben an unser Projekt, wir glauben an unsere KTM - und wir haben großartige Arbeit geleistet", lobt Vinales. Denn Katar war erst sein viertes Rennwochenende mit der österreichischen Marke.
"Klar, wir haben die Saison auf schwierige Weise begonnen, weil ich mich noch nicht wirklich wohl auf dem Motorrad gefühlt habe, aber Schritt für Schritt komme ich dahin. Ich kenne mein Potenzial sehr gut. Ich muss einfach ruhig bleiben, geduldig sein und mein Bestes geben - so wie heute."
Deshalb war Vinales plötzlich so konkurrenzfähig
Aber warum war Vinales am Sonntag plötzlich so schnell? Denn bei den bisherigen Rennen sind die KTM-Fahrer meistens mit Fortdauer zurückgefallen, weil die Reifen stärker als bei der Konkurrenz beansprucht wurden und auch Vibrationen aufgetreten sind.
"Heute waren die Vibrationen etwas geringer als während des restlichen Wochenendes", nennt Vinales einen entscheidenden Punkt. "Ich habe auch meinen Kurveneingang leicht verändert - mehr Druck auf das Vorderrad als auf das Hinterrad ausgeübt."

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Plötzlich konnte der Spanier mit den überlegenen Ducatis kämpfen Zoom
"Das hat mir sehr geholfen, das Tempo über die Renndistanz konstant zu halten. Ich konnte viel Kurvenspeed mitnehmen. Natürlich gibt es noch Verbesserungspotenzial, insbesondere in Bezug auf die Vibrationen - das ist aktuell der Hauptfaktor, um näher an Marc und 'Pecco' heranzukommen."
"Das Motorrad war im Vergleich zu den vorherigen Rennen auf einem wirklich guten Niveau", lobt der Spanier. "Wir haben in bestimmten Trainings oder einzelnen Runden bereits das hohe Tempo gesehen, aber wir mussten es im Rennen umsetzen. Heute ist uns das gelungen."
Wichtiger Schritt in der Entwicklung
Für Vinales war die Performance ganz persönlich wichtig, denn nachdem er zu Aprilia gewechselt war, dauerte es lange, bis er konkurrenzfähig wurde. Nun klappte das mit dem Umstieg auf die KTM RC16 deutlich rascher.
Deshalb ist er für die kommenden Rennen optimistisch: "Ich erwarte von mir, dass ich an jedem Wochenende einen Schritt nach vorne mache. Natürlich hatte ich nicht erwartet, einen so großen Sprung speziell im Rennen zu schaffen, aber wir glauben daran, dass wir es können."

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Den Pokal musste Maverick Vinales schließlich an Morbidelli übergeben Zoom
"Es ist klar, dass es nicht einfach ist, gegen so starke Fahrer zu kämpfen. Aber wir haben immer an den Prozess und das Projekt geglaubt. Es gibt zwar noch gewisse Grenzen, aber auch viele positive Aspekte am Motorrad."
"Es war gut, an der Spitze zu kämpfen, um genau zu verstehen, wo wir uns noch verbessern müssen. Und es ist offensichtlich: Von gestern auf heute hatte ich weniger Vibrationen, was es mir erlaubt hat, härter zu pushen."
Da Vinales den zweiten Platz und 20 WM-Punkte verloren hat, ist er in der WM-Tabelle auf Platz 18 zurückgefallen. Auch Tech3 hat in der Teamwertung einige Positionen eingebüßt und belegt derzeit nur den vorletzten Platz.


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