George Russell überrascht: Mercedes im Qualifying sehr nah an McLaren

Mit Platz zwei und einem so geringen Rückstand auf McLaren hatte George Russell im Qualifying in Bahrain nicht gerechnet - In Q3 macht es für ihn plötzlich klick

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain 2025 ein deutliches Lebenszeichen gesendet. George Russell fuhr überraschend auf Platz zwei und hätte ohne die Gridstrafe gegen beide Mercedes-Piloten das Rennen am Sonntag aus der ersten Startreihe neben Oscar Piastri im McLaren in Angriff genommen.

Titel-Bild zur News: Oscar Piastri (McLaren) und George Russell (Mercedes) beim Formel-1-Rennen in Bahrain 2025

George Russell hätte nicht gedacht, so nah an Oscar Piastri zu sein Zoom

Dabei hatte Russell selbst kaum mit einer solchen Ausgangsposition gerechnet - und vor allem nicht mit dem Rückstand von nur 0,168 Sekunden: "Wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass wir innerhalb von einer halben Sekunde zu den McLarens liegen, hätten wir das sofort genommen", sagte er direkt nach der Session.

"Wir hätten gedacht, dass das für Platz drei reicht - also ist Startplatz zwei wirklich ein Bonus."

Tatsächlich waren die Erwartungen bei Mercedes vor dem Qualifying gedämpft. Noch im dritten Freien Training am Mittag war das Team deutlich im Hintertreffen. Russell erklärt: "Als es richtig heiß war, waren die McLarens meilenweit voraus. Und jetzt, je weiter die Session lief, desto schneller wurden wir."

Tenor: "Ich glaube, die Fortschritte kamen mit dem Einbruch der Dunkelheit und den kühleren Streckentemperaturen."

"Irgendwie ist das so: 'Täglich grüßt das Murmeltier'", lacht Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei Sky. "Wenn es kühler wird, ist es besser für uns, wenn es heißer wird für McLaren", sagt er. "Die waren so dominant im Heißen, wie wir es in Las Vegas waren, wo es eiskalt war."

Q1 und Q2 waren schwierig

Während der Session selbst tat sich Russell jedoch zunächst schwer. "Q1 und Q2 waren echt schwierig", gesteht der Brite. "Ich hatte während des gesamten Qualifyings nicht so ein gutes Gefühl - mir fehlte das Selbstvertrauen, was mich selbst überrascht hat."

In Q3 schien das Gefühl dann aber plötzlich wieder da zu sein. "In Q3 habe ich dann einfach Gas gegeben, mir selbst mehr vertraut - und die Runde hat dann richtig gut gepasst", sagt er und betont, dass es rein an ihm lag und nicht an einer Veränderung am Auto.

Dass er dann nur anderthalb Zehntelsekunden von der Pole weg war und auf Rang zwei landete, ist "auf jeden Fall ein starkes Ergebnis" und eine positive Überraschung. "Das ist deutlich besser, als wir erwartet hatten", freut sich auch Wolff und möchte verstehen, warum in Q3 plötzlich alles zusammenlief.

Vor allem war es das komplette Gegenteil von Japan, wo Russell über Startplatz fünf enttäuscht war und das Gefühl hatte, deutlich weiter vorne landen zu können. "Dieses Wochenende hingegen habe ich überhaupt nicht mit der ersten Startreihe gerechnet. Ich dachte, P3 wäre das absolute Maximum gewesen - realistisch gesehen irgendwo zwischen P3 und P6, vielleicht sogar P7", so Russell.

Im Rennen keine Chance gegen McLaren

Trotzdem rechnet Russell am Sonntag nicht mit einem einfachen Rennen, denn vor allem McLaren könnte für Mercedes nicht zu bezwingen sein. "Die McLarens kommen mit der Reifenüberhitzung und den heißen Bedingungen deutlich besser klar - und genau das wird uns morgen erwarten. Mal sehen, wie sich das entwickelt", sagt er.

Russell geht nicht davon aus, dass Bahrain wie Suzuka zu einem klassischen Qualifying-Rennen wird. "Es wird vielmehr auf die Rennpace ankommen", sagt der Brite und hofft auf einen guten Start, der allerdings durch eine Strafversetzung um eine Position etwas erschwert wird, weil so Ferrari-Pilot Charles Leclerc auf Rang zwei steht.


Mercedes hatte beide Fahrzeuge nach der roten Flagge in Q2 zu früh wieder aus der Garage fahren lassen, als die FIA noch nicht die Restart-Zeit verkündet hatte - ein Verstoß gegen das Reglement.

Doch egal ob Startplatz zwei oder Startplatz drei, im Rennen rechnet Russell maximal mit dem dritten Rang. McLaren sei so weit vorne, dass es egal ist, ob sie früher oder später stoppen. "Sie überholen uns vermutlich sogar auf der Strecke.

"Aber heute stehen wir in der ersten Reihe, und niemand hätte erwartet, dass da jemand anderes als Lando und Oscar steht. Vielleicht gibt's ja morgen die nächste Überraschung."

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