Slicks im Regen bringen Rossi-Podium bei BMW-Premierensieg

Die Faktoren auf dem Weg zum ersten BMW-Sieg in der WEC: Wie die Gegner bezwungen wurden und warum es für Valentino Rossi "nur" P2 wurde

(Motorsport-Total.com) - Die 6h Imola der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am vorvergangenen Wochenende endeten in der LMGT3-Klasse mit einem Doppelerfolg für WRT-BMW. Die beiden BMW M4 GT3 mit Augusto Farfus, Sean Gelael, Darren Leung sowie Maxime Martin, Valentino Rossi, Ahmad Al-Harthy kamen auf den Plätzen eins und zwei ins Ziel. Für BMW war es der erste Klassensieg in der WEC.

Titel-Bild zur News: Ahmad Al-Harthy, Valentino Rossi, Maxime Martin

Valentino Rossi in der WEC: Erster Podestplatz im zweiten Rennen Zoom

Der Schlüssel zum Erfolg über Manthey-Porsche, AF-Corse-Ferrari und Co. war die Reifenwahl. Als nach dreieinhalb der sechs Rennstunden Regen einsetzte, verzichteten beide BMW-Crews auf Regenreifen. Die Wahl für Slicks stellte sich als richtig heraus. Allerdings hatte es bis eineinhalb Stunden vor Schluss danach ausgesehen, dass der BMW mit der Startnummer 46 rund um Publikumsliebling Valentino Rossi die besseren Siegchancen besitzt.

Dann aber machte im #46 BMW ausgerechnet der als Regenspezialist bekannte Maxime Martin einen Fahrfehler, indem er einen Ausritt ins Kiesbett hatte. Augusto Farfus im Schwesterauto mit der Startnummer 31 ließ sich die Chance nicht entgehen und überholte ihn. Wenig später musste Martin eine Durchfahrtsstrafe absitzen. Die hatte sich Rossi eingefangen, als er sich in seinem Stint einen Regelverstoß unter Gelb erlaubt hatte.

Die Kombination der beiden Faktoren - Ausritt und Durchfahrtsstrafe - hatte zur Folge, dass Martin/Rossi/Al-Harthy letztlich mit einem Rückstand von knapp 23 Sekunden auf ihre Teamkollegen "nur" Zweite wurden. Die Freude aber überwiegt bei WRT-BMW.

Für Superstar Rossi war es auch mit P2 in seinem gerade mal zweiten WEC-Rennen der erste Podestplatz. Er sagt: "Ich bin sehr glücklich über den Doppelerfolg für das Team WRT, für BMW und mein erstes Podium in der WEC. Augusto war zu Beginn etwas schneller als Maxime. Letztlich hat er die Führung wieder übernommen. Über das Ergebnis bin ich trotzdem sehr glücklich."

Nicht nur für Rossi waren die 6h Imola erst das zweite WEC-Rennen. Auf auf Darren Leung, der zur Besetzung dies siegreichen #31 BMW zählt, war es gerade mal der zweite Auftritt in der Langstrecken-WM. Und der aktuelle Champion der Britischen GT-Serie hatte durchaus Anteil an der BMW-internen Reihenfolge im Endergebnis.

Augusto Farfus, Sean Gelael, Darren Leung

Am Ende lag der rot/weiße BMW mit Farfus vor dem schwarz/weißen mit Rossi Zoom

Denn hätte Leung in der Phase unmittelbar vor seinem zweiten Boxenstopp das normale Renntempo angeschlagen, dann wäre er unter der vorgeschriebenen Mindestfahrzeit (1:45 Stunden) geblieben und hätte später noch einmal das Steuer übernehmen müssen. Das hätte für den #31 BMW einen zusätzlichen Boxenstopp bedeutet.

Weil man sich am Kommandostand von WRT der Situation bewusst war, gab es kurz vor dem Fahrerwechsel von Leung auf Sean Gelael einen Funkspruch an Leung: "Wir haben ihm gesagt: 'Okay, Darren, du musst jetzt in dieser Runde sechs Sekunden verlieren'", verrät Kurt Mollekens, Leiter des GT-Programms bei WRT, gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

Joel Sturm, Klaus Bachler, Alex Malichin

Der Manthey-Porsche wurde von der Pole gestartet "nur" Dritter hinter beiden WRT-BMW Zoom

Der #92 Manthey-Porsche von Malichin/Sturm/Bachler, der in der LMGT3-Klasse von der Pole gestartet war, befand sich in der gleichen verzwickten Situation bezüglich der Mindestfahrzeit eines der drei Fahrer. In diesem Fall war es Alex Malichin.

Malichin bekam aber keinen derartigen Funkspruch. Die Folge war, dass er bis zum Boxenstopp knapp eine Minute unter der Mindestfahrzeit blieb und somit später noch einmal einsteigen musste, um die 1:45-Stunden-Marke zu überschreiten und damit eine Strafe zu vermeiden.

Nach den sechs Rennstunden fehlte dem Manthey-Porsche eine ganze Runde auf die beiden WRT-BMW. Der Schlüssel zum ersten BMW-Sieg in der WEC, wenn auch "nur" im GT-Feld, war die Entscheidung kurz nach Halbzeit des Rennens, nämlich trotz Regen auf Slicks zu bleiben.

"Wir haben gezeigt, dass es in dieser Meisterschaft darum geht, das beste Team zu haben und nicht nur das beste Auto oder den besten Einzelfahrer", fasst Klassensieger Augusto Farfus zusammen.

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