Bezzecchi nach erstem Podium 2024: Tipps von Rossi haben "sehr geholfen"

VR46-Pilot Marco Bezzecchi nach erstem Podestplatz mit der Ducati GP23 erleichtert - Valentino Rossi, der "jede Menge Tipps" gab, verweist auf seine Verantwortung

(Motorsport-Total.com) - Nach Schwierigkeiten bei den Wintertestfahrten und zu Beginn der laufenden MotoGP-Saison 2024 brachte der Grand Prix von Spanien am vergangenen Wochenende in Jerez für Marco Bezzecchi einen deutlichen Formaufschwung. Im Qualifying am Samstag fuhr er zum ersten Mal mit der Ducati GP23 in die erste Startreihe, im Rennen am Sonntag fuhr er zum ersten Mal mit dieser Ducati-Spezifikation auf das Podium.

Titel-Bild zur News: 1. Francesco Bagnaia, 3. Marco Bezzecchi, mit Valentino Rossi

P1 Francesco Bagnaia und P3 Marco Bezzecchi mit Valentino Rossi Zoom

"Ich war am gesamten Wochenende sehr konkurrenzfähig. Das ging im Qualifying los und setzte sich im Sprint fort. Auch wenn ich da mit Sturz ausgeschieden bin, wusste ich, dass das Gefühl passt. Im Rennen war der Start der Schlüssel", sagt Bezzecchi und spricht damit auf einen der Bereiche der GP23 an, die ihm wochenlang Probleme bereit haben, nämlich die Kupplung.

"Der Start ist ein ganz wichtiger Teil des Rennens, aber es ist auch ein Teil, der mir normalerweise nicht so gut gelingt. Die Kupplung unseres Motorrads ist wirklich nicht einfach", sagt Bezzecchi und spart nicht mit Kritik an sich selber: "Manchmal sehe ich damit aus wie ein Blödmann, weil es mir einfach nicht zu gelingen scheint, regelmäßig gute Starts hinzulegen. Deshalb war ich auch diesmal wieder ein bisschen nervös."

Was Bezzecchi am Jerez-Wochenende zu Gute kam, das war die Anwesenheit von Mentor Valentino Rossi. Der VR46-Teambesitzer schaute zum ersten Mal in dieser Saison bei seinem Rennstall vorbei und hatte insbesondere für Bezzecchi den einen oder anderen wichtigen Ratschlag parat.

Valentino Rossi

In Jerez war Valentino Rossi erstmals 2024 bei seinem MotoGP-Team vor Ort Zoom

"'Vale' hat mir an diesem Wochenende bezogen auf die Startphase sehr geholfen", verrät Bezzecchi. "Er hat mir jede Menge Tipps gegeben. Und glücklicherweise hatte ich diesmal tatsächlich einen guten Start. So war ich von Beginn an vorne dabei."

Tatsächlich kämpfte Bezzecchi im Grand Prix am Sonntag mit Gresini-Ducati-Pilot Marc Marquez, der das Rennen als Zweiter abschloss. In der ersten Rennhälfte fuhr Bezzecchi vor Marquez. Gegen den späteren Sieger Francesco "Pecco" Bagnaia konnte der VR46-Pilot aber nichts ausrichten.

"Er war ein bisschen schneller als ich. Ich wollte ihm folgen, konnte aber nicht dran bleiben", sagt Bezzecchi über Bagnaia, der auf und davon zu fahren schien, als Spitzenreiter Jorge Martin (Pramac-Ducati) direkt vor ihm stürzte. Dann aber kam Marc Marquez von der dritten Position nach vorne.

"Als Marc an mir vorbei war", erinnert sich Bezzecchi, "habe ich ihn als Referenz genommen, um von den Verfolgern weg zu kommen. Marc war an diesem Wochenende ein bisschen schneller. Und als sie (Marquez und Bagnaia; Anm. d. Red.) in der Schlussphase ihren Zweikampf hatten, wollte ich so nah wie möglich dran bleiben. Ich wollte zur Stelle sein, falls sie einen Fehler machen. Leider für mich haben sie keinen gemacht. Es war trotzdem ein gutes Rennen".

Marco Bezzecchi

Ob Jerez für Bezzecchi der Durchbruch auf der GP23 war, muss sich zeigen Zoom

Glaubt Bezzecchi, dass er seine Anpassungsprobleme an die Ducati GP23 nun überwunden hat? Abgesehen von der Kupplung fehlte ihm bei den Testfahrten im Winter und bei den ersten Rennen der Saison auch das nötige Vertrauen ins Vorderrad.

"Hoffentlich", sagt der Routinier im VR46-Team und erinnert: "Seit meiner Schulterverletzung gegen Ende der vergangenen Saison und auch zu Beginn dieser Saison fehlte mir das richtige Gefühl für dieses Motorrad. Ich hatte Probleme, mich darauf einzustellen. Es war eine schwierige Phase für mich. Umso mehr freue ich mich, dass wir jetzt wieder vorne mitfahren."

Über Rossi sagt Bezzecchi abschließend mit Nachdruck: "Es war gut, dass er vor Ort war." Rossi selbst äußerte sich am Jerez-Sonntag gegenüber Sky Italia mit den Worten: "Wir freuen uns sehr für 'Bez'. Ich trage in diesem Zusammenhang eine große Verantwortung, denn ich war derjenige, der Marco überzeugt hat, bei uns zu bleiben und die GP23 zu fahren."

"Dieses Motorrad", so Rossi über die Ducati des Vorjahres, "lässt sich offensichtlich ein bisschen schwieriger abstimmen und fahren. Der Beginn der Saison war schwierig. Ich wusste aber, dass 'Bez' großes Potenzial hat, wenn wir nicht aufgeben, sondern als Team gut zusammenarbeiten. Sein Podium war wunderbar und ein ganz wichtiges, schließlich war es das erste [der Saison] für ihn und für unser Team".

Marco Bezzecchi

Erster Podestplatz 2024 für Marco Bezzecchi und das VR46-Team Zoom

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